Früher einmal, war Hans Orsolics in Österreich ein Star. Und Boxen war der exotische Kampfsport, dem im heimischen Fernsehen zumindest eine Randexistenz neben Fußball und Skifahren zugestanden wurde. Aber das ist lange her - und was Hans Orsolics derzeit tut, interessiert heutige Kampfsportfreunde eigentlich nicht. Die stehen eher auf Typen wie Fadi Merza - und suchen den international erfolgreichen österreichischen Thai-Box-Profi ohnehin nicht im ORF, sondern in globalen Kampfsport-Netzwerkprogrammen - etwa in Marcus Bauers "Superleague" (www.superleague.tv). Und dass Bauer längst nicht alleine ist, wenn er behauptet, dass Muay-Thai (so heißt Thai-Boxen ganz korrekt) "der Boxsport der Zukunft ist", zeigte sich, als der Wiener am Wochenende etliche der besten Mittelgewichtskämpfer der Welt antreten ließ, das Budo Center in Favoriten binnen weniger Stunden ausverkauft war - und sich die Betreiber des Wiener Thai-Box-Mekkas "Citythong" (www.citythong.at) der Probetrainings-Interessenten (u.a.: Ex-Am-dam-des Tante Ingrid Riegler oder Wiens Trash-Fashion-Queen und Neo-MTV-Gesicht Mel Merio) kaum erwehren konnte. Freilich warnen Thai-Boxer davor, "klassisches" Boxen gering zu schätzen: Ein Hans Orsolics hätte in seiner besten Zeit auch Fadi Merza ordentlich Respekt abgenötigt.
Knallen bald Bier- statt Sektkorken?