Im Falle einer Kandidatur werden empfindliche Stimmenverluste befürchtet - Hirschmann fühlt sich an "stalinistische Zeiten" erinnert
Redaktion
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Graz - Die steirische Volkspartei geht auf Distanz zu ihrem
ehemaligen Landesrat Gerhard Hirschmann, der am 1. Juni bekannt geben
will, ob er mit einer eigenen Liste bei der Landtagswahl im Herbst
antreten wird. Laut Umfragen muss die Volkspartei im Fall einer
Kandidatur Hirschmanns empfindliche Stimmenverluste befürchten. "Wenn
er in einem anderen Fahrerteam antritt, dann tritt er gegen uns an,
ganz einfach", sagte VP-Landesgeschäftsführer Andreas Schnider am
Mittwoch in einem ORF Steiermark-Interview und spricht sich für ein
"Ab-, nicht aber ein Ausgrenzen" aus.
Umfragen räumen Liste
Hirschmann" Potenzial von acht bis zehn Prozent ein
Zwei im Auftrag der ÖVP erstellte Umfragen räumen einer "Liste
Hirschmann" ein Potenzial von acht bis zehn Prozent ein. Mehr als die
Hälfte dieser Stimmen würden von bisherigen ÖVP-Wählern kommen, ein
Viertel von der SPÖ. Geschäftsführer Schnider schließt zwar einen
Parteiausschluss aus, ist aber für eine Abgrenzung - auch deutet er
an, andere Kräfte könnten Interesse an Hirschmanns Kandidatur haben,
wie aus gegen die Klasnic-VP zielende Wortmeldungen zu schließen sei:
"Wenn er die Diktion einer anderen Partei annimmt, dann frage ich
mich, ob es da irgendwelche Verbindungen gibt."
Hirschmanns Konter: Er habe immer gesagt, dass er sich politisch
engagieren möchte - wenn das als Schaden bezeichnet werde, "dann
erinnert mich das wirklich an stalinistische Zeiten im Ostblock." Er
bedauere, dass Teile der Führung der steirischen VP sich auf einen
solchen Weg begeben, so der Ex-Landesrat in dem Interview. (APA)
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