Foto: STANDARD/Matthias Cremer
Graz - Die steirische Volkspartei geht auf Distanz zu ihrem ehemaligen Landesrat Gerhard Hirschmann, der am 1. Juni bekannt geben will, ob er mit einer eigenen Liste bei der Landtagswahl im Herbst antreten wird. Laut Umfragen muss die Volkspartei im Fall einer Kandidatur Hirschmanns empfindliche Stimmenverluste befürchten. "Wenn er in einem anderen Fahrerteam antritt, dann tritt er gegen uns an, ganz einfach", sagte VP-Landesgeschäftsführer Andreas Schnider am Mittwoch in einem ORF Steiermark-Interview und spricht sich für ein "Ab-, nicht aber ein Ausgrenzen" aus.

Umfragen räumen Liste Hirschmann" Potenzial von acht bis zehn Prozent ein

Zwei im Auftrag der ÖVP erstellte Umfragen räumen einer "Liste Hirschmann" ein Potenzial von acht bis zehn Prozent ein. Mehr als die Hälfte dieser Stimmen würden von bisherigen ÖVP-Wählern kommen, ein Viertel von der SPÖ. Geschäftsführer Schnider schließt zwar einen Parteiausschluss aus, ist aber für eine Abgrenzung - auch deutet er an, andere Kräfte könnten Interesse an Hirschmanns Kandidatur haben, wie aus gegen die Klasnic-VP zielende Wortmeldungen zu schließen sei: "Wenn er die Diktion einer anderen Partei annimmt, dann frage ich mich, ob es da irgendwelche Verbindungen gibt."

Hirschmanns Konter: Er habe immer gesagt, dass er sich politisch engagieren möchte - wenn das als Schaden bezeichnet werde, "dann erinnert mich das wirklich an stalinistische Zeiten im Ostblock." Er bedauere, dass Teile der Führung der steirischen VP sich auf einen solchen Weg begeben, so der Ex-Landesrat in dem Interview. (APA)