Betten & Vorhänge Reiter verfehlt 2004 Turn-around nur knapp - mittelfristig sollen zehn neue Standorte hinzukommen

Foto: www.bettenreiter.at
Linz - Der Heimtextilien-Händler "Betten & Vorhänge Reiter" mit Hauptsitz im oberösterreichischen Leonding hat im per 28. Februar abgelaufenen Geschäftsjahr 2004/05 den Turn-around nur knapp verfehlt. In den insgesamt elf Filialen habe man die Zahl der Kunden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast elf Prozent auf rund 1,2 Mio. Euro steigern können. Das habe ein siebenprozentiges Umsatzplus auf zirka 63,1 Mio. Euro bewirkt, so Geschäftsführer Wilhelm S. Haböck in einer Pressekonferenz.

Eine gleichzeitige Kostensenkung um 17,5 Prozent habe dazu geführt, dass das Betriebsergebnis "nur noch knapp negativ" ausgefallen sei. Das Plus gegenüber dem Geschäftsjahr 2003/04 habe "sehr deutlich mehr als zwei Mio. Euro" betragen. Aus der operativen Geschäftstätigkeit habe man einen Cash-Flow von rund 620.000 Euro nach zuvor minus zwei Mio. Euro erwirtschaftet.

Strategischer Partner sei eine "Option"

Zu Berichten über einen bevorstehenden Verkauf des Unternehmens erklärte Reiter, ein strategischer Partner wäre für eine geplante Expansion "eine Option", aber "keine Notwendigkeit". Es gebe Gespräche mit Interessenten. Diese könnten am Unternehmen beteiligt werden und gegebenenfalls auch die Mehrheit erhalten, "wenn das Konzept stimmt".

Erlebnisbereiche

Zur jüngsten wirtschaftlichen Entwicklung habe unter anderem ein neues Marken- und Shopkonzept geführt, welches "das gesamte Preisspektrum von hochwertig bis preisgünstig" abdecke, erklärte Haböck: Die Geschäfte und der Einkauf seien in sieben Erlebnisbereiche wie "Besser schlafen" und "Tischkultur" gegliedert. Weiters hätten regelmäßige wöchentliche Werbeauftritte und Direkt-Marketing-Maßnahmen den Bekanntheitsgrad erhöht. Über die vor drei Jahren eingeführte Reiter Vorteilskarte seien bereits rund 430.000 Kunden erfasst.

In Zukunft setze Reiter auf Expansion, kündigte Reiter an. Dabei solle auch der Personalstand - die Mitarbeiterzahl sank im abgelaufenen Geschäftsjahr von 460 auf 430 - aufgestockt werden. Konkrete Pläne gebe es vorerst noch keine. Haböck sieht in diesem Zusammenhang theoretisch 26 Möglichkeiten für neue Standorte. Priorität hätten "weiße Flecken in Graz, Salzburg und Innsbruck". Mittelfristig wären "zehn weitere Märkte von der Dichte her interessant", so Haböck. Dann könne man "über das Ausland nachdenken".

Das 1959 gegründete Unternehmen betreibt elf Filialen, darunter in Wien, SCS, Linz und Wels. Es befindet sich derzeit zur Gänze in Familienbesitz, wobei Eduard Reiter, die Cornelia Hildebrand Privatstiftung und die Th. Strumberger Privatstiftung zu je einem Drittel beteiligt sind. (APA)