Foto: Buchcover/dtv
Ob Frauen von der Venus kommen und Männer vom Mars, wie dies ein Buchtitel zur Unterschiedlichkeit der Geschlechter vor einigen Jahren bereits problematisiert hat, wissen wir nicht. Dass Frau und Mann jedenfalls in vielerlei Hinsicht extrem differieren und dadurch heterosexuelle Beziehungen nicht gerade leichter werden, ist Faktum. Passen sie einfach nicht zusammen? Voneinander lassen können sie augenscheinlich aber auch nicht. Die Frage ist also: gibt es eine Lösung für dieses Dilemma?

Die Sozialwissenschaftlerinnen Cheryl Benard und Edit Schlaffer, welche die Boltzmann-Forschungsstelle für Politik und zwischenmenschliche Beziehungen in Wien leiten, geben sich in ihrem Buch "Die Physik der Liebe" optimistisch. In Wirklichkeit sei es ganz einfach, denn die Liebe würde klaren physikalischen Gesetzen gehorchen. An konkreten Beispielen zeigen sie auf, was vor allem Frauen tun können, damit der Energieaustausch zwischen beiden Geschlechtern endlich ins Gleichgewicht kommt.

Beispiel Energiepolitik

"Wenn Ihr Mann seine Socken schon wieder zusammengeknüllt neben dem Bett fallen gelassen hat und er das Handtuch nach dem Duschen nass auf die Kacheln wirft, denken Sie vielleicht, dass Sie über Hausarbeit mit ihm streiten und über Unordnung. Letztlich streiten Sie aber über Energie", bringen die Autorinnen ein alltägliches Beispiel für den Geschlechterkampf. Energiepolitik hat also immer denselben Zweck, nämlich die Energie des/der anderen möglichst günstig zu erhalten und die eigene Energie möglichst einträglich zu verkaufen oder zu sparen. Damit die eigene Energie also nicht pausenlos und ohne Gegenleistung abgezogen wird und das Pendel des Austausches im Gleichgewicht bleibt, bedarf es jedoch einer gewissen Beharrlichkeit, die aufzuwenden umso leichter fällt, je optimaler die Startbedingungen sind. Hier haben es Personen, die sich ihres Wertes bewusst sind und damit mehrere Optionen besitzen, wesentlich einfacher.

"Them that has, gets"

Wer schon hat, der bekommt noch mehr, sagt ein altes Sprichwort, welches unter den Gesetzesn des physikalischen Austausches betrachtet, auch tatsächlich Gültigkeit besitzt. Denn selbstsichere Frauen sind glücklicher, so das Ergebnis einer Studie des Boltzmann-Instituts vom Jahr 2000, zu der 1.319 österreichische und deutsche Frauen befragt worden sind. Selbstsicherheit ist demnach ein Garant für mehr Wohlbefinden, glückliche Beziehungen und ein gutes Liebesleben. Und die Männer würden sich eine selbstbewusste Frau wünschen, belegen die Autorinnen ihre Forschungsergebnisse: "Die selbstsichere Ganztagsberufstätige hat den anhänglichsten, entgegenkommendsten Mann". (dabu)