Die FPÖ ließ Martin Graf, an einer Sitzung des Nationalfonds teilnehmen.

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Wieso regt sich die Kultusgemeinde auf, wenn die FPÖ Martin Graf in den Nationalfonds schickt? Der Mann ist doch schlagender Burschenschafter bei der Olympia und daher national wie nur? Ach so, der Nationalfonds wurde von der Republik gestiftet, um sich um die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen zu kümmern?

Warum machen die so etwas? Die FPÖ, die von Burschenschaftern mit mehr oder weniger rechtsextremem Hintergrund dominiert wird, findet einfach zu sich selbst. H.-C. Strache, der ihnen irgendwie peinlich war, weil er am Burschenschafterball (am Burschenschafterball!) gegen den Antisemitismus sprach, ist jetzt einmal weg, die Regierungsbeteiligung auch.

Da brauch ma uns nimmer so anstrengen mit der korrekten Haltung, was immer der neue Chef Norbert Hofer mit sanfter Stimme von sich gibt.

Wenn man ganz tief nachschaut in den inneren Strukturen der FPÖ, dann trifft man dort auf den ideologischen Kern. Burschenschafter eben, aber nicht nur. Die wollen hauptsächlich ideologisch rein bleiben, bei ihren Wurzeln bleiben, die teils im Deutschnationalismus des späten 19. Jahrhunderts und teils im Nationalsozialismus liegen.

Die wollen gar nicht wirklich regieren, jedenfalls nicht, wenn sie dafür zu viel Kreide schlucken müssen. Und jedes Mal, wenn die offizielle Parteiführung an Autorität fehlt, so wie jetzt, dann kommt das heraus. (Hans Rauscher, 21.6.2019)