Man erinnert sich noch an die Bilder aus Wien: Tausende Menschen schwärmten mitsamt ihrer Handys in den Stadtpark, um dort bei Partystimmung gemeinsam virtuelle Monster zu jagen. Der Sommer 2016 stand ganz im Zeichen des Hypes um das damals frisch gestartete Pokémon Go.

Damals machten auch die Fans der "Harry Potter"-Welt auf sich aufmerksam. Auch sie wollten ein Mobile Game für "ihr" Universum. Ein Ruf, den Niantic und Rechteinhaber Warner Bros. mittlerweile erhört haben. Ein Jahr nach der Vorstellung ist nun Harry Potter: Wizards Unite für iOS und Android verfügbar geworden, berichten zahlreiche Medien.

Harry Potter: Wizards Unite

Nachdem Niantic schon zuvor Betatests in Neuseeland und Australien durchgeführt hatte, ist das Game nun auch in den USA und Großbritannien verfügbar geworden. Schon gestern, am 20. Juni, war das Spiel verfügbar und damit einen Tag früher als geplant. Dort wurde dann auch schon von Login-Schwierigkeiten berichtet, die möglicherweise mit hohem Spielerinteresse zusammenhängen.

Schützer der magischen Welt

Doch worum geht es in Harry Potter: Wizards Unite eigentlich? Die Geschichte schließt an die Buchreihe über den namensgebenden Helden an. Jahre nachdem Voldemort in der Schlacht um Hogwarts unterlegen war, kommt es zu mysteriösen Ereignissen. Immer wieder tauchen magische "Fundstücke", sogenannte Foundables, in der nicht-magischen Welt auf. Das ist ein Problem, trachten die Magier doch, die eigene Parallelwelt vor den "Muggeln" möglichst geheim zu halten.

Hagrid in der STANDARD-Redaktion.
Foto: Screenshot

Der Spieler wird Teil einer Kampagne – der Statute of Secrecy Task Force -, die versucht, jene Foundables aufzuspüren und in die magische Welt zurück zu führen. Allerdings müssen dafür Flüche gebrochen werden, die je nach Brisanz des Foundables stärker oder schwächer sind. Dazu bedient man sich Zaubersprüche, die auf das Display gemalt werden. Die jeweiligen Szenen, die unter anderem bekannte Charaktere der Harry Potter-Welt zeigen, werden mittels Augmented Reality und der Handykamera in die reale Umgebung "eingefügt".

Auf der Suche nach den magischen Artefakten bewegt man sich in der realen Welt, die am Handy in Form einer Karte im gezeichneten Stil abgebildet ist. Vom Ministerium gibt es Quests, die man erfüllen kann. Man sammelt Gold, Erfahrung und Gegenstände, die man für ein rollenspielartiges Skillsystem und Crafting von Zaubertränken und anderen Hilfsmitteln nutzen kann.

Das Harry Potter-Game ist da – allerdings noch nicht bei uns.
Foto: Niantic

Von Pokémon Go-Fehlern gelernt

Das Game an sich ist kostenlos zugänglich, allerdings gibt es einen Ingame-Shop mit Mikrotransaktionen. Hier können Gold und allerlei Gegenstände gegen Echtgeld erworben werden, wenn man sich Sammelarbeit sparen möchte.

Laut ersten Berichten (etwa hier bei Gamespot) erinnert Harry Potter: Wizards Unite sehr an Pokémon Go. Jedoch gibt es vom Start weg schon vielfältigere Inhalte und Features. Generell scheint es, als hätte Niantic von den Kinderkrankheiten seines Vorgängerspiels sowie seinem Erstlingswerk Ingress gelernt.

Noch kein genauer Starttermin für Österreich und Deutschland

Die USA und Großbritannien markieren den Start eines weltweiten Rollouts des Games, verlautbarte Niantic. Weitere Regionen sollen "Land für Land" hinzukommen. Wann man in Wien oder Berlin in die Augmented-Reality-Welt eintauchen kann, wurde noch nicht verraten.

Prinzipiell ist es bereits möglich, in das Game hinein zu schnuppern, wenn man sich das Installationspaket für Android abseits des Play Stores besorgt. Die Nutzung von APKs aus Drittquellen ist allerdings riskant, außerdem ist der Spielumfang des Games in noch nicht unterstützten Ländern auf die ersten Schritte des Tutorials limitiert. (gpi, 21.06.2019)