Der burgenländische SP-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hat dem ehemaligen SP-Kanzler Christian Kern empfohlen, er solle sich mit Ratschlägen an die SPÖ zurückhalten.

Da hat er ja recht, aber ausgerechnet Doskozil! Der Burgenländer gibt verlässlich im Wochentakt Interviews mit Ratschlägen für Rendi-Wagner und die Partei, die eine deutliche Uhudler-Qualität haben. Zuletzt sagte Doskozil, es gebe für die SPÖ praktisch nur die Möglichkeit, als Zweite in eine Koalition unter Sebastian Kurz zu gehen. Und: Da müssten Parteivorsitzende halt ihre Kurz-Phobie überwinden.

"Burgenländischer Selbst-Knieschuss"

Das wird künftig als der "burgenländische Selbst-Knieschuss mit der Doppelläufigen" in die politische Fachliteratur eingehen: die eigene Verhandlungsposition derart schwächen und die eigene Parteivorsitzende heruntermachen.

Aber das ist ja nicht das erste Mal. Während Rendi-Wagner noch versuchte, den Misstrauensantrag gegen Kurz inhaltlich zu begründen, sagte Doskozil: Wir müssen das tun, sonst drehen uns die eigenen Funktionäre durch.

Solidarität mit Kickl

Und dann noch Solidarität mit Herbert Kickl: "Ob Kickl jetzt noch drei Monate Innenminister geblieben wäre oder nicht, wäre ja eigentlich egal gewesen." Ist aus der Sicht des Ex-Polizisten Doskozil eh wurscht, was Kickl in den drei (eher sechs) Monaten noch rasch an dubiosen Rechtsstaatsverbiegungen und Personalgoodies für die FPÖ durchgezogen hätte? (Hans Rauscher, 21.6.2019)