Die Erwartungen in die Sommersaison sind hoch.

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Wien – Vier Direktverbindungen von Peking, Schanghai, Shenzhen und Guangzhou nach Wien sollen gewährleisten, dass im aktuellen Sommer noch deutlich mehr Gäste aus China nach Österreich kommen, als dies im Vorjahr der Fall war. Das Reich der Mitte gilt seit längerem als Hoffnungsmarkt für den österreichischen Tourismus.

"Es kommen zwar noch überwiegend Gruppen, die Zusammensetzung ändert sich aber," sagte die Chefin der Österreich Werbung (ÖW), Petra Stolba, am Dienstag. Der Altersschnitt sinke, und es seien auch immer mehr Individualreisende darunter.

Im vorigen Sommer wurden österreichweit 647.000 Ankünfte chinesischer Gäste und 930.000 Nächtigungen gezählt – ein Plus von rund zehn Prozent. Heuer rechnet man mit Zuwächsen in ähnlicher Größenordnung.

Bargeld als Problem

Chinesen sind zudem die kauffreudigsten Gäste: 2018 gaben sie pro Einkauf durchschnittlich 616 Euro aus. Stolba ist es ein Anliegen, dass in heimischen Tourismusgebieten das Bewusstsein für chinesische Bezahldienste verstärkt wird. "In China hat kaum jemand Bargeld eingesteckt, alles wird mit App und QR-Code bezahlt", sagte Stolba. Diese Möglichkeiten müssten auch in Österreich geschaffen werden.

Neben Wien, Salzburg und Innsbruck wird für Chinesen auch Österreichs Bergwelt zunehmend interessant, sozusagen mit Apfel im Gepäck und Mandarin auf der Zunge in die Bergwelt eintauchen. Hallstatt genießt einen Sonderstatus. In China gibt es einen Nachbau der Marktgemeinde aus dem Salzkammergut.

Immer mehr Seilbahnen geöffnet

Nicht nur chinesische Gäste sollen heuer so einfach wie nie auf viele Berggipfel kommen können. Von den 250 Bergbahnen im Land sperren knapp 200 auch im Sommer auf, wie der stellvertretende Obmann des Fachverbands der Bergbahnen, Hannes Parth, sagte. Davon haben sich bisher 67 einer Zertifizierung als "beste österreichische Sommerbergbahnen" unterzogen, zwei mehr als 2018. Sie verpflichten sich, spezielle Qualitätskriterien einzuhalten und auch für ein "Programm auf dem Berg" zu sorgen.

Nach dem Rekordsommer 2018 mit 25 Millionen Ankünften und 77 Millionen Nächtigungen peilt die Branche ein Halten der guten Ergebnisse an. Wichtigster Quellmarkt ist und bleibt Deutschland. Aber auch Zentral- und Osteuropa gewinnen an Bedeutung. (stro, 19.6.2019)