"Space Maze Game" ist ein Rollenspiel, bei dem das Publikum eine neue Welt entwirft.

Foto: Clemens Nestroy

Seit 2002 holt das Schäxpir-Theaterfestival für junges Publikum internationales Kindertheater nach Linz. Aus Deutschland, Belgien, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, der Schweiz und natürlich Österreich reisen die Truppen heuer an und bespielen die Bühnen als Ort des Aufeinandertreffens von Ideen, Kulturen, Fantasie und Wirklichkeit. Ihre Geschichten liegen nah am Leben des jungen Publikums.

Viele Produktionen befassen sich folglich mit der Digitalisierung. Und die Erde ist doch eine Scheibe schaut sich Smartphones und soziale Netzwerke an, Homo Deus Frankenstein ist ein Musiktheater über künstliche Intelligenz. Auch Namenspatron Shakespeare wird nur sehr zeitgenössisch zu sehen sein: die Sommernachtsmatrix der Gruppe Nesterval verlegt das Stück in ein Computerspiel, Romeo und Julia dürfen Pubertierende mit Virtual-Reality-Brillen zuschauen.

Für die Jüngsten beschäftigt sich Dein Name damit, ob einem Lisa oder Paul gefallen und was Namen für unsere Identität bedeuten. Offen ist das schon ab zwei Jahren, gestaffelt klettern die Alterskategorien hoch. Fast 40 Produktionen stehen eine Woche lang am Plan.

Breakdance und Mobbing

Stark vertreten im Programm sind die Themen Gleichberechtigung und Rollenbilder. Das Linzer Kollektiv Silk Fluegge beschäftigt sich mit Frauen in der Breakdancing-Szene. Um Mobbing geht es bei Unter Opfern – beim "Theater zum Mitreden" spricht etwa Ungleichheitsforscherin Laura Wiesböck mit dem Publikum.

Klassisches Schauspiel gibt es auch. Aus Wilhelm Buschs Lausbuben Max und Moritz werden etwa zwei Lausmädchen und Mongos erzählt von der Freundschaft zweier Burschen im Krankenhaus. In Proletenpassion 2019 untermalt Musikerin Gustav die neoliberale Gegenwart. Sitzfleisch ist gefragt! (wurm, 19.6.2019)