Im Schweizerhaus wurde die Saison im März eröffnet. Der Besuch in Restaurants wurde ob der gestiegenen Kosten für die Bewirtungsdienstleistungen aber teurer.

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Wien – Die Inflationsrate verharrte in Österreich im Mai bei 1,7 Prozent. Als Preistreiber erwiesen sich Wohnungsmieten (+3,3 Prozent), elektrischer Strom (+2,9 Prozent) und Dieseltreibstoff (+2,5 Prozent). Preisdämpfend wirkten Notebooks/Tablets, die um 11,2 Prozent weniger kosteten als vor einem Jahr, und Flugtickets (-9,1 Prozent) sowie Flugpauschalreisen (-3,1 Prozent).

Die Preisanstiege bei Wohnungen, Wasser, Energie (+3,0 Prozent) beeinflussten die Inflationsrate mit +0,61 Prozentpunkten und erwiesen sich damit als bedeutendster Preistreiber im Vergleich zum Vorjahresmonat, teilte die Statistik Austria am Dienstag mit. Ausgaben für Haushaltsenergie erhöhten sich durchschnittlich um 3,3 Prozent, wozu überwiegend höhere Strompreise beitrugen. Feste Brennstoffe verteuerten sich um 4,7 Prozent, auch Heizöl (+2,7 Prozent), Fernwärme (+2,3 Prozent) und Gas (+1,1 Prozent) kosteten mehr.

Bewirtung wurde teurer

Restaurantbesucher und Hotelgäste mussten im Mai durchschnittlich um 2,7 Prozent mehr bezahlen. Hauptverantwortlich dafür waren laut den Statistikern vor allem höhere Preise für Bewirtungsdienstleistungen (+2,7 Prozent). Beherbergungsdienstleistungen kosteten um 2,9 Prozent mehr.

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Für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke mussten Konsumenten im Mai um 1,0 Prozent mehr ausgegeben als noch vor einem Jahr. Gemüse verteuerte sich um 5,5 Prozent, Brot und Getreideerzeugnisse (+1,9 Prozent), Fleisch (+1,5 Prozent), Fisch (+7,0 Prozent). Milch, Käse und Eier kosteten insgesamt um 1,1 Prozent mehr. Obst hingegen war um 7,2 Prozent billiger und die Preise für alkoholfreie Getränke gingen um 0,2 Prozent zurück.

Der typische tägliche Einkauf (Mikrowarenkorb) kostete Verbraucher im Mai im Jahresabstand um 0,4 Prozent mehr, der wöchentliche Einkauf (Miniwarenkorb) verteuerte sich um 1,6 Prozent.

Die Europäische Zentralbank (EZB) peilt als Optimalwert für die Wirtschaft mittelfristig eine Teuerung von knapp zwei Prozent an. Dieses Ziel wird in den Euroländern aber seit langem verfehlt. Im Mai sank die Inflationsrate in der Eurozone unerwartet kräftig auf 1,2 Prozent, was die bisher niedrigste Rate in diesem Jahr ist. Im April lag sie noch bei 1,7 Prozent.

EZB-Chef will Zinsen nochmals senken

Neben der Inflationsentwicklung bereitet der EZB Kopfschmerzen, dass sich die konjunkturelle Unsicherheit wegen der US-Handelskonflikte und der Brexit-Hängepartie zuletzt erhöht hat. Die Währungshüter haben deshalb die Zinswende nach hinten verschoben. Sie stellten unlängst in ihrer Zinssitzung in Vilnius in Aussicht, an ihren Leitzinsen noch bis mindestens zum Sommer 2020 nicht zu rütteln. Bislang galt dies nur bis zum Ende des laufenden Jahres. EZB-Chef Mario Draghi betonte nach dem Treffen, die Notenbank halte sich alle geldpolitischen Optionen offen. (APA, Reuters, 18.6.2019)