Wien – Zu dem in der Nacht auf vergangenen Mittwoch in Schubhaft im Polizeianhaltezentrum (PAZ) Rossauer Lände in Wien gestorbenen Ungarn ist am Montag noch kein Obduktionsergebnis vorgelegen. Das teilte die Sprecherin der Wiener Staatsanwaltschaft, Nina Bussek mit. Bis es soweit ist, werde es wohl noch einige Zeit dauern.

Laut Bussek werden unter anderem toxikologische Untersuchungen durchgeführt. Der Mann soll laut Diakonie am Vortag seines Ablebens explizit über Schmerzen geklagt haben und immobil gewesen sein. Ein Rechtsberater der Diakonie hatte ihn in seiner Einzelzelle besucht. Ihm war es nicht möglich, mit dem Mann abschließend ein Rechtsmittel gegen dessen bevorstehende Abschiebung zu erörtern.

Kritik der Diakonie

Laut Diakonie machte der Mann – entgegen der Darstellung der Polizei, derzufolge ein Amtsarzt Hafttauglichkeit bescheinigt hatte – keinen haftfähigen Eindruck. Der 58-Jährige – er soll eine offene Wunde am Bein gehabt haben – habe die Pritsche in seiner Zelle nicht mehr verlassen können. Er habe nicht selbstständig aufstehen und damit die Notfalltaste und die Sprechverbindung mit der Polizei nicht erreichen können. Der Mann sei auch im eigenen Urin gelegen, hieß es seitens der Diakonie. (APA, 17.6.2019)