Foto: imago/Margit Wild

Tokio – Die japanische Firma Kao ist mit einem als rassistisch kritisierten Werbeslogan tief ins Fettnäpfchen getreten. Unter dem Hashtag #beWhite warb Kao für ein Waschmittel – und erntete prompt Kritik von der eigenen Belegschaft. Eigentlich wollte das Unternehmen nebenbei für mehr Geschlechtergerechtigkeit im Haushalt werben.

Kampagne gestoppt

Der Hintergrund des Spruchs ist nämlich eine im Japanischen übliche sprachliche Differenzierung zwischen "weißen" Firmen, die ihre Mitarbeiter gut behandeln, und "schwarzen", die sie ausbeuten. Doch der Schuss ging nach hinten los, wie Kao-Sprecher Yoshiki Aoyama sagte: "Wir wollten die Menschen dazu aufrufen, zusammen anzupacken und die Hausarbeit zu teilen, um 'weiße Haushalte' zu schaffen." Das Englische aber kenne eben verschiedene Bedeutungen von "weiß sein", räumte Aoyama ein. Die Kampagne wurde gestoppt.

Im Internet gab es aber auch dafür Kritik an Kao. Nutzer klagten über Selbstzensur und politische Korrektheit: "Das ist erschreckend. Das ist Faschismus. Kann man jetzt nicht mehr Weißwein sagen?", fragte einer. Ein anderer Nutzer fragte, ob nun Farben nicht mehr mit Bedeutungen aufgeladen werden dürften. "Wir werden nichts mehr zum Ausdruck bringen können." (APA, 14.6.2019)