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AKK und Merkel haben einen unterschiedlichen Blick auf den 45. US-Präsidenten.

Foto: REUTERS/Fabrizio Bensch

Berlin – CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer warnt vor überzogener Kritik an US-Präsident Donald Trump. "Wenn heute allzu oft auch in Diskussionen hier in Deutschland in einem Atemzug die Präsidenten Trump, Putin und Erdoğan genannt werden, dann ist das eine Äquidistanz, die nicht hinzunehmen ist", sagte sie am Mittwoch bei der Deutsch-Amerikanischen Konferenz in Berlin.

Man könne Trump zwar kritisieren, und das werde etwa von der Opposition in den USA und von unabhängigen Journalisten auch getan. "Der entscheidende Unterschied zwischen den Vereinigten Staaten und Russland zum Beispiel ist, dass Journalisten dort ihre Arbeit unbeeinträchtigt machen können, während sie in Russland in Schauprozessen vor Gericht gestellt werden."

Antiamerikanische Reflexe

Nach Ansicht Kramp-Karrenbauers wurden durch Trumps Präsidentschaft "antiamerikanische Reflexe" zutage gefördert, die es schon immer gegeben habe. Auch deswegen sei es so wichtig, den Unterschied zu Russland deutlich zu machen.

Kramp-Karrenbauer schlug damit einen anderen Ton an als die deutsche Kanzlerin Angela Merkel vor zwei Wochen in einer Rede an der US-Eliteuniversität Harvard. Merkel hatte sich dort klar von Trump abgegrenzt. Kramp-Karrenbauer hatte im Dezember die Parteiführung von Merkel übernommen, die 18 Jahre lang CDU-Chefin gewesen war. (APA, 12.6.2019)