Le Pen hat IS-Propaganda-Bilder per Twitter geteilt.

Foto: AFP/BERTRAND GUAY

Nanterre – Die französische Justiz hat einen Prozess gegen die Rechtspopulistin Marine Le Pen angeordnet. Dabei geht es um die Verbreitung von Gräuelfotos der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat", erklärte die Justiz am Mittwoch. Le Pen drohen bis zu drei Jahre Haft und 75.000 Euro Geldstrafe.

Die Chefin des Rassemblement National (früher Front National) hatte die IS-Propagandabilder im Dezember 2015 auf Twitter geteilt. Sie wollte damit nach eigenen Angaben auf die Gefahr durch die Islamisten hinweisen, die Wochen zuvor bei den Pariser Anschlägen 130 Menschen getötet hatten.

Empörung weit über Frankreichs Grenzen hinaus

Le Pens Tweet löste in Frankreich wie in den USA Empörung aus. Eines der Bilder zeigte den Leichnam des US-Journalisten James Foley, den ein IS-Mitglied enthauptet hatte.

Ein Untersuchungsrichter in Nanterre ordnete nun den Prozess vor einem Strafgericht an. Der Vorwurf lautet auf Verbreitung von Gewaltbildern, was vor allem zum Schutz von Minderjährigen verboten ist. Le Pen hält das Vorgehen der Justiz für politisch motiviert. Ein Termin für das Verfahren steht noch nicht fest. (APA, 12.6.2019)