Der Bedarf an kleinen Wohnungen steigt – auch wegen der steigenden Zahl an Single-Haushalten.

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Wien – Das Wiener Smart-Wohnbauprogramm wird erweitert. Dies kündigte Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) am Montag an: "Smart-Wohnungen zählen mittlerweile zu den beliebtesten Wohnformen. Damit dieses Erfolgsmodell auch weiterhin umsetzbar ist, wird die Stadt Wien die Förderung erhöhen." Außerdem soll künftig nicht wie bisher jede dritte, sondern jede zweite geförderte Wohnung als Smart-Wohnung errichtet werden.

Die 2012 vom damaligen Wohnbaustadtrat und heutigen Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) initiierten Smart-Wohnungen zeichnen sich durch einen niedrigen Eigenmittelanteil von 60 Euro pro Quadratmeter und eine Miete von 7,50 Euro pro Quadratmeter aus. Bis heute wurden rund 8700 Smart-Wohnungen auf Schiene gebracht, so Dieter Groschopf, stellvertretender Geschäftsführer des Wohnfonds Wien. Davon sind rund 2400 fertiggestellt, knapp 2600 in Bau, der Rest in Planung.

Pro Jahr sollen künftig 2500 bis 3000 neue hinzukommen. "Zwischen 2020 und 2025 wird die Stadt Wien dafür zusätzlich 135 Millionen Euro investieren", so Dietmar Teschl, Leiter der MA 50 (Wohnbauförderung). "Die Finanzierung wird unter anderem durch anhaltend niedrige Zinsen ermöglicht. Andererseits werden durch die Zinslage auch ältere Landesdarlehen vorzeitig an die Stadt zurückbezahlt."

Durchschnittlich 65 Quadratmeter

Die Durchschnittsgröße beträgt 65 Quadratmeter, bei konventionell geförderten Wohnungen 72 Quadratmeter. Es handle sich daher keineswegs um Kleinstwohnungen, betonte Bernd Riessland, neuer Verbandsobmann der gemeinnützigen Wohnbauträger. "Das Smart-Programm bietet nicht nur Starterwohnungen, sondern richtet sich auch an Alleinerziehende und Ältere. Es fördert somit die Durchmischung der Einkommensschichten, und zwar gegen den internationalen Trend."

Auch Michael Pech, Obmann-Stellvertreter der Wiener gemeinnützigen Bauvereinigungen, sagte, dass der geförderte Wohnbau in Wien nicht mit Sozialwohnungen gleichzusetzen sei. "Das Wachstum Wiens hat sich zwar leicht verlangsamt, doch der Bedarf ist weiter hoch – auch weil die Anzahl der Singlehaushalte zunimmt."

Den Antrag auf Aufstockung des Smart-Programms will Gaál nächste Woche einbringen, umgesetzt werden soll der 50-Prozent-Anteil erstmals bei Bauträgerwettbewerben im Herbst. (novo, 5.6.2019)