Die Beerdigung Savimbis wurde als Symbol nationaler Versöhnung nach jahrzehntelangem Bürgerkrieg propagiert.

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Luanda – Der ehemalige angolanische Rebellenführer Jonas Savimbi ist 17 Jahre nach seinem Tod in seinem Heimatdorf Lopitanga beigesetzt worden. Tausende Anhänger versammelten sich am Samstag am Sarg des umstrittenen Kriegsherrn, einige trugen T-Shirts mit seinem Konterfei.

Vor der Beerdigung wurde sein Sarg in einem von einem seiner Söhne entworfenen Denkmal aufgebahrt, eingewickelt in eine grün-rote Fahne der früheren Rebellengruppe und heutigen Partei Unita.

Savimbi war im Februar 2002 im Alter von 67 Jahren bei Kämpfen mit der Armee in Angola erschossen worden. Soldaten begruben ihn hastig auf einem Friedhof in der Provinzhauptstadt Luena. Seine Umbettung war das Ergebnis langer Verhandlungen zwischen den Behörden und Unita.

Grüner Tarnanzug

Die ehemalige portugiesische Kolonie Angola war nach der Unabhängigkeit 1975 zu einem Schlachtfeld im Kalten Krieg geworden. Die von der Sowjetunion und Kuba unterstützte Unabhängigkeitsbewegung MPLA wurde zur Regierungspartei und kämpfte gegen die von den USA und dem Apartheid-Regime in Südafrika unterstützte Unita. Mindestens eine halbe Million Menschen starben in dem Bürgerkrieg, der erst mit Savimbis Tod endete.

Savimbi wurde sowohl als charismatisch, als auch autoritär beschrieben. Fast immer in einen grünen Tarnanzug gekleidet, mit einem Gehstock in Hand und einem Revolver an der Hüfte, führte er eine Armee von mehr als 30.000 Rebellen an. Ihnen wurden Gräueltaten vorgeworfen, auch Savimbi selbst soll standrechtliche Hinrichtungen vorgenommen haben.

Paranoid

Savimbi-Biograf Fred Bridgland zufolge war der Rebellenführer hochgradig paranoid und tötete Mitglieder seiner eigenen Partei, die er als Bedrohung ansah. Zudem habe der Vater von 30 Kindern einen ausgeprägten Sexualtrieb gehabt und sei sehr eifersüchtig gewesen. Berichten zufolge wurden Frauen, die sich seinen sexuellen Avancen entzogen, zusammen mit ihren Kindern öffentlich verbrannt.

Die Beerdigung wurde als Symbol nationaler Versöhnung nach jahrzehntelangem Bürgerkrieg propagiert. Die Exhumierung und Umbettung Savimbis wurde möglich, nachdem sein Erzfeind und langjähriger Präsident José Eduardo dos Santos 2017 zurücktrat und durch seinen Verteidigungsminister João Lourenço ersetzt wurde. Der Leichnam wurde im Januar 2019 exhumiert, im Mai bestätigte ein DNA-Test, dass es sich um die sterblichen Überreste des ehemaligen Rebellenchefs handelte. (1.6.2019)