"Loyal und solidarisch": Rudi Anschober.

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Linz/Wien – Der langjährige Grünen-Landesrat Rudolf Anschober könnte als Spitzenkandidat bei der Nationalratswahl in die Bundespolitik zurückkehren. Das wünscht sich zumindest die Grüne Wirtschaft Oberösterreich.

Anschober selbst will das noch offen lassen. Zuerst soll Bundessprecher Werner Kogler, der als Spitzenkandidat bei der EU-Wahl für ein Comeback der Grünen gesorgt hat, in der nächsten Woche eine Bundesländertour machen. Erst zum Schluss stelle sich die Personalfrage, "die werden wir sehr loyal und solidarisch lösen". Man arbeite "sehr, sehr zügig", mehr wollte Anschober zum Termin der Bekanntgabe der Spitzenkandidatin oder des Spitzenkandidaten nicht sagen.

Grünes Urgestein in Bund und Land

Anschober saß bereits von 1990 bis 1997 für die Grünen im Nationalrat. 1997 war er Spitzenkandidat bei der oberösterreichischen Landtagswahl und gewann für die Grünen erstmals Landtagssitze. 2003 waren die Grünen in Oberösterreich stark genug, um auch in die Landesregierung einziehen zu können – Anschober ist seither Landesrat für Umwelt, seit 2015 auch für Integration. Im Herbst 2012 hatte er wegen eines Burnouts für drei Monate seine politische Karriere unterbrochen, seiner Popularität hat das keinen Abbruch getan.

Am Freitag wollte sich Anschober bei einer Pressekonferenz in Linz zu einem möglichen Antreten nicht äußern. Die Grünen hätten "paktiert", dass derzeit "niemand Ja oder Nein in der Öffentlichkeit sagt". Derzeit werde auf Bundesebene der Fahrplan fixiert. Wegen des Ausscheidens aus dem Nationalrat nach der vergangenen Wahl dürfe man "nicht vergessen, wir fangen bei null an und haben für den Wahlkampf kaum finanzielle Ressourcen", gab Anschober zu bedenken. (cs, APA, 31.5.2019)