Einen solch geilen Vizekanzler bekommt Österreich so schnell nicht wieder.

Foto: Heribert Corn www.corn.at

Das Schöne an der Affäre Ibiza-Gate ist, dass sie einerseits liebenswürdige politische Konsequenzen nach sich gezogen hat. Sie ermöglicht aber auch viele gamsige Einblicke in das erotische Leben der FPÖ und lässt selbst die Wünsche verwöhnter Spanner nicht offen.

Eines vorweg: Das Sexualleben der FPÖ ist genau so wie die Krisenkolumne – tiaf, aber sinnenfroh. Kein Wunder, dass man mir und den Freiheitlichen schon lange ein Verhältnis nachsagt.

So schauma aus: Wenn Herbert Kickl das Mastermind der Freiheitlichen ist, dann ist (oder war) Hazee Strache gewissermaßen ihr Masterbeidl. Spitzenhengste wie Strache sind in jeder Partei ein willkommenes Asset, besonders aber in der ausgesprochen virilen FPÖ mit ihren strengen Burschen- und Bocksgerüchen ("Odores hircini", wie der Lateiner sagt).

Spitzenhengste beflügeln die Fantasien der weiblichen, aber auch der homosexuellen Wähler, die beim Anblick von Hazees Luxuskörper im Unterleiberl gewiss vom Gefühl beschlichen wurden, dass ihnen etwas abgeht.

Befriedigung im Osten

Auf der Suche nach Befriedigung zog es Strache und Gudenus nach Osten, genau wie Adolf Hitler. Böse Zungen behaupten, dass die beiden bei ihren Russlandreisen jeden Nudelfriedhof zwischen Scheibbs und Wladiwostok höchstpersönlich besucht hätten. So weit würde der Krisenkolumnist, der zu wenig einschlägige investigative Erkenntnisse besitzt, nicht gehen.

Wohl aber gibt es stichhaltige Gerüchte, die darauf hindeuten, dass Strache und Gudenus auf die Slawin stehen ("Bist du deppert, di is schoaf!"), weil diese ja einen ausgezeichneten Ruf genießt, was die Performance in der Kiste betrifft.

Der große westöstliche Sehnsuchtsgesang, der seit Jahrhunderten über dem alten Kontinent hin- und herweht! Wenn Putin den Westen endgültig destabilisieren will, wird er keine Atom-, sondern eine Pheromonbombe zünden.

Doch zurück nach Ibiza. Ist der bunte Abend in der Oligarchenfinca schließlich frustrierend oder mit einem tollen Happy End zu Ende gegangen? Das bleibt unklar. Klar ist aber, dass eine alte Weisheit immer noch gilt: "Wenn der Schweif aufsteht, geht das Hirn schlafen."

Strache hat haufenweise verräterischen Blödsinn dahergeredet und musste zurücktreten. Eigentlich schade. Einen solch geilen Vizekanzler bekommt Österreich so schnell nicht wieder. (Christoph Winder, 26.5.2019)