Der Unglücksort am Gollinger Sportplatz.

Foto: APA/ANDREAS SCHAAD

Golling – Bei einer Sicherheitsolympiade für 400 Volksschüler am Sportplatz von Golling (Tennengau) hat sich am Freitag ein schwerer Unfall ereignet. Beim Ausfahren der Teleskopbühne eines Feuerwehrautos kam es kurz vor Mittag zu einem Stromüberschlag von einer nahen 110-kV-Leitung. Dabei erlitt der Feuerwehrmann, der die Steighilfe vom Korb aus bediente, einen schweren Stromschlag und wurde bewusstlos.

Mit ihm auf der Bühne befanden sich zu diesem Zeitpunkt sechs Schulkinder, die aber offenbar großes Glück hatten und augenscheinlich nicht verletzt wurden. Nachdem Techniker der Salzburg AG den Strom wenige Minuten nach dem Unglück abgedreht hatten, konnten der Feuerwehrmann und die Kinder mit Hilfe zweier Bergretter von der Bühne geborgen werden. Die durch den Stromschlag beschädigte Hebebühne ließ sich nicht mehr automatisch einfahren, sondern musste im Notbetrieb gesenkt werden. Ein Augenzeuge berichtet gegenüber dem STANDARD, seiner Ansicht nach hätte es massive Sicherheitsmängel gegeben. "Die Kinder hat der Herrgott gerettet", sagt er.

Noch am Unfallort tot

Der 45-jährige Feuerwehrmann wurde bei dem Unfall so schwer verletzt, dass er trotz sofortiger Wiederbelebungsversuche durch ein Notarztteam eines Rettungshubschraubers noch am Unfallort verstarb. Die Kinder wurden von einem praktischen Arzt untersucht. Sie dürften alle mit dem Schrecken davon gekommen sein.

Vier Schüler wurden aber sicherheitshalber zur Kontrolle in das Landeskrankenhaus nach Salzburg gebracht. Außerdem wurden Kriseninterventionsteams des Roten Kreuz alarmiert, um Eltern, Kinder und Angehörige des Verunglückten zu betreuen.

Nachfolgeveranstaltungen abgesagt

An der Kindersicherheitsolympiade – der sogenannten "Saftey Tour" des Zivilschutzverbandes – hatten Volksschüler der dritten und vierten Schulstufe teilgenommen. Sie sollten lernen, wie man sich richtig in Notsituationen verhält. Die Nachfolgeveranstaltungen der Sicherheitsolympiade wurden nach dem Unglück abgesagt.

Unklar war am Freitagnachmittag noch, wie genau es zu dem Unfall kam. Wie Landesfeuerwehrkommandant Leo Winter zur APA sagte, sind die Ermittlungen der Polizei am Laufen. Die Hebebühne lässt sich je nach Beladung auf bis zu 32 Meter ausfahren. (red, APA, 17.5.2019)