Kenichiro Yoshida (Sony-CEO) und Satya Nadella (Microsoft-CEO) arbeiten nun zusammen. Eine ungewöhnliche Partnerschaft.

Foto: Microsoft

Sony und Microsoft haben sich verbündet, um an Cloud-Gaming zu arbeiten. Dies haben die beiden konkurrierenden Unternehmen heute bekanntgegeben. "Sony und Microsoft werden künftig zusammen an Microsoft Azure arbeiten, um ihre Game- und Content-Streaming-Services zu verbessern", verlautbarte der US-Konzern aus Redmond.

Umfassende Partnerschaft

Beide Dienste werden somit mit der Cloud-Computing-Plattform Azure operieren. Dort endet die Zusammenarbeit nicht. Vielmehr will man die Kräfte ferner bündeln, um an Plattformen zu arbeiten, die der Creator- und Gaming-Community dienen sollen und auch beim Thema KI und Bildsensoren zusammenarbeiten.

Microsoft Azure

Totalangriff auf Amazon und Google

Der ungewöhnliche Deal ist sowohl für Amazon, als auch für Google ein herber Rückschlag. Einerseits greift man damit direkt AWS an, Amazons omnipräsenter Cloud-Dienst. Auch Google hat für seinen kürzlich präsentierten Cloud-Gaming-Dienst Stadia starke Konkurrenz bekommen. Der Suchmaschinenkonzern ist ferner auch nicht mehr die Wahl, um Sonys Service zu hosten. Zuletzt wird mit der Kooperation auch YouTube beziehungsweise Twitch angegriffen, wenn die beiden Konzerne Plattformen an den Start bringen, die den Diensten Paroli bieten sollen.

Microsoft

"Große Neuigkeiten" für E3

Für die anstehende E3 verspricht Microsoft "große Neuigkeiten". Der Konzern hat zuvor angekündigt, dass man an einer Games-Streaming-Lösung namens xCloud arbeitet. Mit dieser soll man Xbox-Games auf dem Smartphone beziehungsweise der Nintendo Switch spielen können. Bereits heuer soll der Dienst zumindest testweise an den Start gehen. Einen konkreten Plan zum Release gibt es vorerst nicht. Auch Google Stadia soll noch 2019 starten – Österreich zählt vorerst nicht zu den auserwählten Ländern.

Stadia

Gaming-Revolution mit Hürden

Streaming und eine Art Netflix für Spiele ist das nächste große Ding, von dem sich Microsoft, Google und auch Sony viel erhoffen. Bereits 2010 gab es erste Versuche mit der Technologie. Massentauglich wurde das Konzept aber bis heute nicht. Die größte Hürde ist nämlich eine verlässliche Breitbandverbindung, die längst nicht überall verfügbar ist. Ist der Zugang zum Netz langsam oder instabil, kommt es zu Problemen wie Eingabeverzögerungen und schlechter Bildqualität bis hin zum Totalausfall. Zudem besitzt der Spieler das Game nicht mehr – wird das Abo abgemeldet, verliert man schlagartig Zugriff auf den gesamten Katalog. (dk, 16.5.2019)