Am 23. Jänner 1960 stieg der Schweizer Jacques Piccard zusammen mit dem US-Marineleutnant Don Walsh zu Forschungszwecken mit dem Tauchboot Trieste in den Marianengraben im Pazifik auf 10.916 Meter unter den Meeresspiegel ab – ein bis heute ungebrochener Weltrekord. Das legendäre Tauchboot hatte Piccard gemeinsam mit seinem Vater konstruiert.

Nun behauptet der US-amerikanische Abenteurer Victor Vescovo, dass er mit seinem Spezial-U-Boot DSV Limiting Factor im vergangenen April gleich fünfmal in den Marianengraben abgetaucht sei und dabei Tiefen von 10.928 und 10.927 Meter erreicht haben will. Beweise dafür liegen abgesehen von den Aussagen der beteiligten Expeditionsteilnehmer vorerst nicht vor.

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Victor Vescovo auf dem Weg in den Marianengraben.
Foto: Reuters/ Discovery Channel

Sollten sich die Angaben von "Five Deep", so der Name der entsprechenden Expedition, die für eine Fernsehdokumentation für den Discovery Channel aufgezeichnet wurde, unabhängig bestätigen lassen, könnte tatsächlich ein historischer Rekord unterboten worden sein. Vescovo ist ein ehemaliger Reserveoffizier der U.S. Navy und der Mitgründer des in Dallas ansässigen Private-Equity-Fonds Insight Equity Holdings

Menschlicher Müll am tiefsten Punkt der Erde

Was Victor Vescovo am vermutlich tiefsten Punkt der Erde beobachtet haben will, spricht nicht gerade für die Menschheit: Die Beobachtungen im Rahmen des Tauchgangs offenbarten menschlichen Abfall. Während einer dieser Touren hätten sich "zwei Stücke menschlichen Mülls gefunden", so die Forscher. Anhand der Form dieser Funde sei nach Ansicht der Expedionsteilnehmer nicht ganz klar, was es war, aber es sei sicher von Menschenhand gemacht gewesen, so Vescovo.

Insgesamt soll Vescovo bei seinen Rekordtauchgängen vier Stunden lang den Meeresboden untersucht haben. Dabei tauchten offenbar auch einige bisher unbekannte Tierarten im Blickfeld der Expeditionsteilnehmer auf. (tberg, 14.5.2019)