Bild nicht mehr verfügbar.

Momentan bläst die Industrie noch Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre. Soll sich das ändern, wird es teuer.

Foto: ap/Michael Probst

Regierungen tun zu wenig, um die Klimakrise einzudämmen – diese Kritik kommt aus vielen Richtungen. Nun kommt sie aber aus einer Ecke, aus der man es eher weniger erwartet hätte: von Investmentfonds-Managern. Versäumnisse beim Klimaschutz sind nämlich nicht nur eine Gefahr für die Menschheit, sondern auch für in Wertpapieren geparktes Geld.

In einem kürzlich veröffentlichten Bericht der Unep Financial Initiative, einer Kooperation zwischen den Vereinten Nationen und der Finanzbranche, warnen 20 institutionelle Anleger vor den Kosten, die Unternehmen und Investoren aus verspätet umgesetzten Klimaschutzmaßnahmen entstehen könnten. Mit 1,2 Billionen – also 1.200 Milliarden – US-Dollar beziffern die Autoren die Summe, welche 30.000 Unternehmen in einem hypothetischen Portfolio zusätzlich ausgeben müssten, wenn Staaten Regulierungen zur Begrenzung von Treibhausgasemissionen hinauszögern.

Umstieg wird nicht billig

Gratis wird die Umstellung auf CO2-armes Wirtschaften aber auch mit früheren Vorkehrungen nicht. 13 Prozent des Börsenwerts könnten betroffen sein, will man das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimavertrags erreichen. Geht man von den 81,2 Billionen Dollar aus, die die 500 größten Fondsmanager verwalten, wären das 10,7 Billionen, die die Umstellung auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft kosten würde. Wer Aktien hält und sich bisher wenig um das Klima geschert hat, sollte das also jetzt tun – denn es könnte teuer werden. (red, 17.5.2019)