Christchurch – Die neuseeländische Regierungschefin Jacinda Ardern wirbt um Unterstützung für ihre globale Initiative gegen extremistische Botschaften in Online-Netzwerken. Der Anschlag auf zwei Moscheen in Christchurch, der live im Internet übertragen wurde, stehe beispielhaft für einen "entsetzlichen neuen Trend", schrieb Ardern in einem Gastbeitrag für die "New York Times".
"Der gesamte Angriff wurde per Livestream übertragen", schrieb Ardern. Die Reichweite des Videos sei erschütternd gewesen. Ein australischer Rechtsextremist hatte am 15. März zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch gestürmt und das Feuer auf die Gläubigen eröffnet. 51 Menschen wurden getötet. Ardern warf den großen Online-Plattformen wie Facebook anschließend vor, nicht genug zu unternehmen, um die Verbreitung extremistischer Botschaften zu unterbinden.
Verbreitung verhindern
Am Mittwoch will die neuseeländische Regierungschefin in Paris am Rande eines G7-Treffens für ihren globalen Aufruf gegen Terrorpropaganda im Netz werben. Ziel des "Christchurch-Aufrufs" ist es, die Verbreitung extremistischer Inhalte in Online-Netzwerken zu verhindern und eine effiziente Löschung solcher Inhalte sicherzustellen.
An dem Treffen in Paris sollen neben Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron unter anderem Regierungsvertreter aus Großbritannien, Kanada, Irland und Norwegen teilnehmen. Auch Manager der Technologiekonzerne Twitter, Microsoft, Google und Amazon werden zu den Beratungen erwartet. (APA, 13.5.2019)