Der Schauspieler Peter Windhofer wohnt mit seinem Sohn im fünften Wiener Gemeindebezirk. Dort überkommt ihn hin und wieder Unruhe. Dann werden die Wände ausgemalt und Möbel umgestellt.

"Einmal im Jahr packt mich ein Rappel. Dann muss ich die Farben der Wände und die Bilder verändern und meine Möbel umstellen. Meist fängt es ganz basal an mit: Hm, wir sollten den Blumentopf wieder einmal umstellen. Aber das zieht einen ganzen Rattenschwanz nach sich. Drei Tage später schaut die gesamte Wohnung anders aus. Das geht meist damit einher, dass ich ziemlich viel aussortiere.

"Ich kann Stunden im Bauhaus verbringen." Schauspieler Peter Windhofer zu Hause.
Foto: Lisi Specht

Ich mache alles selbst und kann Stunden im Bauhaus verbringen. Das Ausmalen geht ruckzuck. Die Wände im Schlafzimmer waren schon mal Sand mit Rosa kombiniert. Das war in meiner wilden Phase. Irgendwann habe ich das nicht mehr ausgehalten, so wurde dieser dezentere Grauton daraus.

Acht Jahre wohnen mein Sohn Noah und ich jetzt schon hier. Die Wohnung ist 85 Quadratmeter groß und super geschnitten. Ich habe sie online über einen Makler gefunden. Ich hatte mir damals schon viel angeschaut und wusste, was ich wollte. Bei der Besichtigung war die ganze Wohnung eine Baustelle. Die Leitungen sind rausgestanden, es wurde ausgemalt, die Küche war nicht fertig. Aber ich wusste, die wird's.

Ich habe keine Ahnung, woher ich die Inspirationen für meine Umgestaltungen nehme. Irgendetwas vielleicht, was ich irgendwo sehe. Das arbeitet dann in mir. Und dann erreiche ich den Punkt, an dem ich sage: Jetzt geht's los. Ich bin ein ästhetischer Mensch. Ich fotografiere gerne. Mir sind Bildsprache und Komposition wichtig. Und meine Wohnung ist der Bereich, wo ich das auslebe. Wie kann man etwas arrangieren, zusammenbauen, komponieren, damit es ein stimmiges Gesamtbild ergibt?

"Meine Einrichtung ist eine Mischung aus Ikea, Flohmarkt und Online-Shops."
Fotos: Lisi Specht

Mich entspannt das. Solche Anfälle habe ich meistens, wenn in meinem Kopf zu viel Unordnung herrscht. Dann muss ich zumindest zu Hause Ordnung schaffen. Das hat eine therapeutische Funktion.

Meine Einrichtung ist eine Mischung aus Ikea, Flohmarkt und Online-Shops. Einige Möbel schleppe ich seit Jahren mit mir herum. Die werden immer wieder umgestaltet. Ein Ikea-Kasten in meinem Schlafzimmer war schon braun, dann blau, nun ist er mintgrün. Mal schauen, wie lange.

Von was ich mich nie trennen werde, ist mein Schreibtisch. Und von der Armbrust, die an der Wand hängt. Das ist ein Erbstück meines Großvaters, der Armbrustbauer und Sportschütze war. Mein Vater auch. Nur an mir ging die Tradition vorüber. Jetzt habe ich wenigstens eine an der Wand.

Meine Freunde rufen mich immer an, wenn wer umzieht. Dann heißt es: 'Peter, hast du Zeit, kannst du vorbeikommen? Ich brauch ein bissl Input.' Was sie nicht bedenken, ist, dass ihre Wohnungen dann immer gleich ausschauen wie meine.

Von einigen Gegenständen könnte Peter Windhofer sich nie trennen. Von der Armbrust seines Großvaters zum Beispiel.
Fotos: Lisi Specht

Ich lade gerne Freunde zum Essen ein. Am liebsten ist mir volles Programm mit Kindern und Rambazamba, dann geht's hier richtig zu. Am Ende kommt bei mir aber der Monk raus, der abends dann panisch die Wohnung zusammenräumt. Jetzt gerade liegt nirgends Lego herum. Aber wenn Noah zu Mittag nach Hause kommt, wird sich das schlagartig ändern. Das meiste spielt sich im Kinderzimmer ab. Seit er sein Hochbett zu seinem Legoreich auserkoren hat, liegen im Rest der Wohnung deutlich weniger Legoteile herum, auf die man in der Nacht steigt.

Mein Wohntraum? Mein Wunsch wäre ein Extrazimmer zum Nachdenken, Lesen und Musikmachen – mit vollen Bücherregalen, einem Sofa und einem Klavier. Ich habe mir schon mehrmals überlegt, umzuziehen und mir etwas Kleineres zu suchen. Oder eine Wohnung mit Balkon. Ich schaue mir regelmäßig Wohnungen an. Aber ich komme immer wieder zurück, weil ich diese Wohnung so sehr liebe." (13.5.2019)