Aus drei Marken wird "Magenta".

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Dass es mit ihrem Mobilfunker zu Ende geht, werden Telering-Kunden schon bald auf ihren Handys sehen. Die bisherige Netzkennung "Telering" wird in den nächsten Wochen durch "Magenta-T" ersetzt. Die Marke selbst soll noch bis 2020 am Markt verfügbar sein, und für Kunden soll sich vorerst nichts ändern, heißt es dazu seitens des Unternehmens.

Magenta statt UPC und T-Mobile

Verkündet wurde das Ende von Telering am Montag, als die neue Marke "Magenta Telekom" präsentiert wurde, die an die Stelle des Festnetzanbieters UPC sowie des Mobilfunkers T-Mobile tritt. Da Telering über eine starke Kundenbasis verfügt, ist das ein überraschender Schritt. Vor wenigen Monaten stand das bei Magenta noch nicht ernsthaft zur Diskussion, war doch die Billigmarke bisher dafür zuständig, die Abwanderung von Kunden zu anderen Anbietern einzudämmen. Besonders mit dem Verkauf günstiger Smartphones konnte sie punkten.

Bei den Low-Cost-Anbietern wurde das Ende von Telering wohlwollend aufgenommen. Sie rechnen damit, dass nun verstärkt Kunden nun zu ihnen wechseln. Gute Chancen hat Hot, das das Netz von Magenta nutzt und schon bisher höchst erfolgreich im Teich der großen Anbieter fischte. Dafür setzt Hot auf niedrige Tarife und den Lebensmittelhändler Hofer, der hauptsächlich für den Vertrieb und die Werbung zuständig ist.

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Eine Strategie, mit der auch Telering über Jahre punkten konnte. Als der Mobilfunker am 26. Mai 2000 mit seinem Mobilfunkangebot on air ging, waren viele Branchenkenner skeptisch. Fünf Jahre später hat der damals kleinste Mobilfunker mit einer aggressiven Preis- und Werbepolitik ("Weg mit dem Speck") kräftig zugelegt und bei der Konkurrenz für Stirnfalten gesorgt. Besonders bei Studenten war Telering enorm populär. 2006 wurde Telering schließlich um 1,3 Milliarden Euro von T-Mobile gekauft. Als Telering-Chef agierte damals Michael Krammer, der nun Hot leitet.

Aus der Sicht von Magenta macht das Ende von Telering durchaus Sinn. Die Telering-Kunden bringen vergleichsweise wenig Geld in die Kassa.

Qualität hat ihren Wert

Punkten wolle man über die Qualität und nicht über den Preis, sagte Magenta-Chef Andreas Bierwirth am Montag. Man werde zwar keine prohibitiven Preise verlangen, "aber wir werden auch keinen Preiskrieg anfangen, denn wir sind der Qualitätsführer, und Qualität hat ihren Wert".

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Magenta-Chef Andreas Bierwirth. Kosten werde das Re-Branding "knapp unter 20 Millionen", sagte er am Montag. Das Integrationsbudget für die technische Zusammenführung der beiden Unternehmen sei deutlich höher. "Die Marke T-Mobile wird aus dem österreichischen Markt langsam diffundieren. Das wird nicht über Nacht gehen. Insbesondere bei dem Thema technologisches Re-Branding nach innen, also wenn wir die Rechnungen umändern etc., wird das Projekt der Markenänderung noch circa ein Jahr dauern, bis auch in der letzten Ecke T-Mobile verschwunden sein wird."
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Mit zwei "5G ready"-Tarifen will Bierwirth rund um den Jahreswechsel an den Start gehen – das bedeutet zunächst unbegrenztes Datenvolumen und Download-Geschwindigkeiten bis zu 300 Mbit/s. Sobald dann 5G tatsächlich technisch angeboten wird, können "5G ready"-Kunden ohne Vertragsverlängerung auf einen "gleichwertigen" 5G-Tarif umsteigen. "Wir sind zutiefst überzeugt, dass 5G eine komplett neue Welt eröffnen muss, weil die Datenkapazität dermaßen groß wird bei 5G durch die Verbreiterung der Datenautobahn, dass das Zählen von Datenmengen schlichtweg keinen Sinn mehr macht."

TV in ganz Österreich – via App

Das Fernsehangebot, das bisher nur UPC-Kabelkunden nutzen konnten, soll künftig allen Magenta-Kunden über eine neue TV-App angeboten werden – eigenen Content von Magenta soll es aber nicht geben. "Ich bin zutiefst überzeugt, dass die Kompetenz einer Telco nicht die ist, eigene Filme und eigenen Content zu produzieren. Das kann ich nicht, das können Medienunternehmen deutlich besser", sagt Bierwirth.

Seit 7. Mai können UPC-Kunden Download-Geschwindigkeiten bis zu ein Gigabit pro Sekunde nutzen. Die Möglichkeit, auf den Gigabit-Tarif umzusteigen, haben zunächst die UPC-Kunden in Wien, in den anderen Bundesländern wird das Bandbreitenangebot ab sofort von bisher maximal 300 Mbit/s auf ein halbes Gigabit erhöht. (sum, 10.5.2019)