Feiner Witz und tiefe Melancholie waren in den Prosabüchern von Ingomar von Kieseritzky aus demselben Holz geschnitzt: Als Meister der kontrollierten Abschweifung, die er wie kein Zweiter beherrschte, riss er die Leser in einen wahren Strudel der Kalamitäten hinab. Der gebürtige Dresdener veröffentlichte Romane wie Die ungeheuerliche Ohrfeige (1981) oder Das Buch der Desaster (1988), in denen der Autor hielt, was die Titel versprachen. Kieseritzky ist, wie erst jetzt bekannt wurde, am vergangenen Sonntag in Berlin gestorben. (poh, 9. 5. 2019)