Linux 5.1 ist da.

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Version 5.1 des Kernels des freien Betriebssystems Linux ist offiziell freigegeben worden. Es ist der erste große Release seit dem Sprung auf 5.0 im vergangenen März und hat eine Reihe von Änderungen und Verbesserungen an Bord.

Zukunftsfit

So verzeichnet man etwa Fortschritte bei der Behebung des "Jahr 2038"-Problems (Y2K38). Denn in 19 Jahren wird der aktuelle Zeitzähl-Mechanismus von Linux an seine Grenzen gelangen. Linux nutzt die sogenannte Unixzeit, die seit 1. Jänner die abgelaufene Zeit in Sekunden abzählt und daraus das aktuelle Datum und die Uhrzeit erzeugt. Am 19. Jänner 2038 wird allerdings jener Gesamtwert übersprungen, den eine 32-Bit-Ganzzahl enthalten kann. Die Konsequenz daraus ist, dass mit 32-Bit-CPUs laufende Systeme danach plötzlich annehmen, es wäre das Jahr 1901 oder 1970, was problematische Folgewirkungen auf zahlreiche Programme haben kann.

Mit Linux 5.1 hat man nun neue Systemaufrufe implementiert, die 64-Bit-Zeitangaben verstehen, aber auch auf 32-Bit-Systemen funktionieren. Damit können Entwickler ihre Software nun zukunftsfähig machen, erklärt Heise in einer detaillierten Übersicht über die Neuerungen. Wichtig ist das etwa für Linux-System auf Basis von 32-Bit-ARM-Chips, die als Embedded System in diversen Geräten im Einsatz sind. Mit diesem Schritt und Nachbesserungen im Netzwerkbereich sind ein Großteil der Vorbereitungen auf Y2K38 nun abgeschlossen.

Asynchroner In-/Output

Zentral ist auch ein Upgrade im Umgang mit asynchronem In- und Output. Eine neue Komponente, io_uring, nebst dazugehöriger Userspace-Bibliothek erlaubt es Programmen, Übertragungen zus starten und dem Kernel ihr Management zu überlassen. Die Technik, die in der Windows-Welt längst etabliert ist, verspricht deutliche Performancezuwächse.

Langsam Abschied nehmen heißt es hingegen von "a.out". In der Linux-Urzeit war der "Assembler Output" noch in Verwendung als Objektformat für ausführbare Dateien. Der Support für das Format funktioniert schon seit geraumer Zeit nicht mehr vollständig, hat Linux-Chefentwickler Linus Torvalds die Unterstützung für x86-Kernels eigenhändig gestrichen. Die Reaktionen darauf werden darüber entscheiden, inwieweit das Format noch Zukunft hat.

Viele weiter Neuerungen

Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe anderer Änderungen und Neuerungen. Ein neuer CPU Governor (TEO) soll etwa sowohl die Performance steigern, als auch den Stromverbrauch senken. Und Linux erlaubt nun auch die parallele Nutzung mehrerer Linux Security-Module. (red, 06.05.2019)