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Country House (rechts) wurde 22 Minuten nach der Zielankunft zum Sieger erklärt.

Foto: AP/Slocum

Louisville – Das gab es in der 145-jährigen Geschichte des mit drei Millionen Dollar dotierten und 2000 Meter langen Kentucky-Derbys in Louisville noch nie. Der zweite Favorit des wohl berühmtesten Pferderennens der USA, , galt nur 22 Minuten als Sieger. Dann entschied die Rennleitung, dass er zwei Konkurrenten etwa 600 Meter vor dem Ziel entscheidend behindert habe, und versetze ihn auf den 17. und vorletzten Platz. Somit wurde der im Ziel um eindreiviertel Längen geschlagene zweiteingekommene 65:1-Außenseiter Country House (Jockey Jean Prat) zum Sieger erklärt. Dessen Trainer Bill Mott, der zu den erfolgreichsten in den USA gehört, bisher aber noch keinen Derby-Gewinner stellte, sah es als einen "bittersüßen" Erfolg. "Natürlich will man immer in einem sauberen Rennen gewinnen, und jeder soll das Siegerpferd als den großen Athleten anerkennen, der es ist. Ich glaube, aufgrund der Disqualifikation wird dieser Ruhm wohl etwas vermindert. Aber das ist eben der Pferderennsport."

Polarisierend

Unter den 150.000 Zuschauern gingen die Meinungen auseinander. Ähnliche Behinderungen hatte es schon früher gegeben, aber nun scheint die Racing Correctness sich auch im US-Rennsport durchzusetzen. Das einzige noch ungeschlagene Pferd im Feld, Maximum Security, hatte sich auf der vom Regen aufgeweichten Sandpiste von Churchill Downs gleich die Spitzenposition erkämpft. Beim Einbiegen auf die Zielgerade schien es kurz irritiert und machte einen Schlenker nach außen, beschleunigte wieder und siegte (nicht). Die Plätze zwei und drei belegten Code of Honor (John Velazquez) und Tacitus (Jose Ortiz). Das Kentucky-Derby ist das erste Rennen der US-Triple-Crown-Serie. Die weiteren Bewerbe sind das Preakness Stakes am 18. Mai in Baltimore und das Belmont Stakes am 8. Juni in New York. (dol, 5.5.2019)