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Katherine Langford, Hauptdarstellerin der umstrittenen Serie "13 Reasons Why", zu der das National Institute of Mental Health nun eine Studie veröffentlicht hat.

Foto: REUTERS/Mario Anzuoni

Diskussionen um die Darstellung eines Suizids haben die Netflix-Serie "Tote Mädchen lügen nicht" ("13 Reasons Why") von Anfang an begleitet. Nun gibt es auch eine vom National Institute of Mental Health (NIMH) verantwortete Studie dazu: Die Suizidrate unter US-amerikanischen Jugendlichen im Alter von zehn bis 17 Jahren ist demnach im April 2017, dem Monat nach dem Start der ersten Staffel der Serie, um 28,9 Prozent angestiegen.

Insgesamt war die Anzahl der Suizide im April 2017 höher als in jedem anderen Monat eines fünfjährigen Untersuchungszeitraums. In Zahlen wurden die zusätzlichen Suizide auf 195 geschätzt. Betrachtet nach Geschlechtern waren für den Anstieg vor allem männliche Jugendliche für den Anstieg verantwortlich. Keine signifikanten Trends konnte bei 18- bis 64-Jährigen ausgemacht werden.

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"Die Ergebnisse dieser Studie sollten das Bewusstsein erhöhen, dass besonders Jugendliche durch Medien verletzbar sind", so Studienautorin Lisa Horowitz. Hinsichtlich der Aussagekraft der Studie wurde aber auch darauf hingewiesen, dass es sich um ein quasi-experimentelles Design handelt, das keine direkte Kausalität behaupten darf: Die Wissenschafter können nicht ausschließen, dass auch nicht gemessene Ereignisse und Faktoren Einfluss auf die Suizidraten im Untersuchungszeitraum hatten.

Die Serie "13 Reasons Why" basiert auf einem Roman von Jay Asher und erzählt die Geschichte des Suizids einer Schülerin, die ihre Beweggründe auf 13 Tonbänder gesprochen hat. Neben positiven Kritiken gab es auch Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf jugendliche Zuschauer. Eine zweite Staffel startete im Mai 2018, eine dritte ist für dieses Jahr geplant. (red, 2.5.2019)