London – Die Anwälte von WikiLeaks-Gründer Julian Assange haben nach Angaben aus seinem Verteidigerteam Klage gegen eine Gruppe Spanier wegen Erpressung und Spionage eingereicht. Die Beklagten hätten in der ecuadorianischen Botschaft "spioniert", wo Assange Zuflucht gesucht hatte, sagte die Quelle, die anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur AFP am Samstag.

Die Klage wurde demnach in Spanien eingereicht. Sie richte sich auch gegen mehrere Botschaftsbedienstete und Mitarbeiter des Außenministeriums Ecuadors, die in dieser Angelegenheit "verantwortlich sein könnten".

Fotos und Videos

WikiLeaks hatte Anfang April den ecuadorianischen Behörden vorgeworfen, tausende Fotos und Videos von Assange, die in der Botschaft gemacht wurden, gesammelt zu haben. Nach Angaben des isländischen Enthüllungsjournalisten Kristinn Hrafnsson war eine Gruppe in Spanien im Besitz der Aufnahmen und verlangte drei Millionen Dollar (2,7 Millionen Euro), damit diese nicht an die Öffentlichkeit gelangen.

Assange wurde am vergangenen 11. April nach siebenjährigem Exil in der ecuadorianischen Botschaft in London festgenommen. Die US-Regierung hat einen Auslieferungsantrag gestellt, gegen den der WikiLeaks-Gründer ankämpfen will. Die Entscheidung über den Auslieferungsantrag könnte sich jahrelang hinziehen. (APA, 27.4.2019)