Oliver Glasner geht.

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Pasching – Österreich hat ab kommendem Sommer einen weiteren Trainer in der deutschen Bundesliga. Oliver Glasner wechselt nach der Saison vom LASK zum VfL Wolfsburg, der aktuell Tabellenneunter ist. Das gab der 44-jährige Oberösterreicher Dienstagmittag bei einer Pressekonferenz in Pasching bekannt.

"Der Wechsel in die Bundesliga ist eine große Herausforderung, auf die ich mich sehr freue und der ich mich sehr gerne stelle. Zudem sind die Bedingungen in Wolfsburg hervorragend", sagte Glasner.

Auch die Norddeutschen freuen sich auf den neuen Chefcoach. Geschäftsführer Jörg Schmadtke: "Die Gespräche mit ihm haben uns das sichere Gefühl gegeben, dass er die richtige Wahl ist, um mit dem VfL Wolfsburg die nächste Entwicklungsphase anzugehen."

Ambitionierte Ziele

Die Ziele in Wolfsburg sind klar und ambitioniert: Zusammen mit Schmadtke soll Glasner den Klub nach Jahren sportlicher Dürre wieder an die nationale Spitze führen. Nach einer Saison der Stabilisierung unter Bruno Labbadia, der seinen auslaufenden Vertrag aufgrund persönlicher Differenzen mit Schmadtke nicht verlängern wollte, wünscht sich der mächtige Wolfsburg-Eigentümer VW unter dem Neuen, der den Zuschlag trotz namhafter Konkurrenz wie dem früheren Chelsea-Coach André Villas-Boas und dem Ex-Wolfsburger Dieter Hecking erhielt, die Rückkehr ins Konzert der Großen.

Der Glanz früherer Erfolge war beim kleinen Klub mit dem großen Geld zuletzt verblasst. Nur mit Müh und Not verhinderte der VfL in den zurückliegenden beiden Saisonen den Abstieg jeweils erst in der Relegation. Der Meistertitel von 2009 unter Felix Magath oder der Pokalsieg von 2015 unter Hecking wirken wie Relikte aus einer anderen Zeit. Einer Zeit, die Glasner nun wiederbeleben soll. (sid, APA, 23.4.2019)

OLIVER GLASNER (44):

Geburtsdatum:
28. August 1974

Geburtsort:
Salzburg

Karriere als Spieler:
SV Riedau (1981–1992)
SV Ried (1992–2003, 314 Ligaspiele, 18 Tore)
LASK (2003–2004, 3 Ligaspiele)
SV Ried (2004–2011, 202 Ligaspiele, 9 Tore)

Karriere als Trainer:
Red Bull Salzburg (Co-Trainer, 2012–2014)
SV Ried (2014–2015)
LASK (1. Juli 2015 – 30. Juni 2019)
VfL Wolfsburg (ab 1. Juli 2019, Vertrag bis 2022)

Erfolge als Spieler:
ÖFB-Cupsieger 1998, 2011

Erfolge als Trainer:
Meister und Cupsieger 2014 (Co-Trainer Salzburg)
Meister Erste Liga und Aufsteiger Bundesliga mit LASK 2017
Teilnahme an Europa-League-Qualifikation 2018

Österreichische Trainer in der ersten deutschen Bundesliga (seit Gründung 1963):

Max Merkel:
TSV 1860 München (1963 – 15.12.1966)
1. FC Nürnberg (16.12.1966 – 31.3.1969)
FC Schalke (1975 – 9.3.1976)
Karlsruher SC (27.11.1981 – 1982)

Robert Körner:
1. FC Nürnberg (April 1969, davor Merkel-Assistent)

Ernst Ocwirk:
1. FC Köln (1970/71)

Franz Binder:
1860 München (3.11.1969 – 1970)

Ernst Happel:
Hamburger SV (1981 – 1987)

Helmut Senekowitsch:
Eintracht Frankfurt (1982 – 17.9.1982)

Felix Latzke:
Waldhof Mannheim (1987 – November 1988)

Josef Hickersberger:
Fortuna Düsseldorf (4.1.1991 – 28.8.1991)

Peter Pacult:
TSV 1860 München (18.10.2001 – 12.3.2003)

Kurt Jara:
Hamburger SV (3.10.2001 – 22.10.2003)
1. FC Kaiserslautern (3.2.2004 – 6.4.2005)

Peter Stöger:
1. FC Köln (12.6.2013 – 3.12.2017, Übernahme als Zweitligist, ab 2014/15 erste Bundesliga)
Borussia Dortmund (10.12.2017 – 30.6.2018)

Ralph Hasenhüttl:
FC Ingolstadt (4.10.2013 – Mai 2016, Übernahme als Zweitligist, ab 2015/16 erste Bundesliga)
RB Leipzig (1. Juli 2016 – 16. Mai 2018)

Adi Hütter:
Eintracht Frankfurt (seit 1. Juli 2018)

Oliver Glasner:
VfL Wolfsburg (ab 1. Juli 2019)