Athen – Das griechische Parlament will an diesem Mittwoch über den künftigen Umgang mit Reparationsforderungen an Deutschland entscheiden. Eine vom Parlament einberufene Expertenkommission hatte vor drei Jahren den Umfang der Forderungen auf mindestens 289 Milliarden Euro beziffert.

Enthalten sind in der Summe eine Zwangsanleihe, die Griechenland der Deutschen Reichsbank während des Krieges gewähren musste, sowie Zahlungen für Kriegsverbrechen und -schäden. Deutschland sieht das Thema als erledigt an; die Regierung in Berlin stützt sich dabei auf den 1990 zur Wiedervereinigung unterzeichneten Zwei-plus-Vier-Vertrag, in dem es heißt, es seien "keine weiteren Reparationen" vorgesehen.

Die Parlamentarier in Athen wollen der derzeitigen Regierung und künftigen Regierungen nun eine Handlungsempfehlung geben. Möglich sei beispielsweise der Gang vor europäische Gerichte, hatte der griechische Präsident Prokopis Pavlopoulos Anfang des Jahres gesagt. (APA, 17.4.2019)