Hans Pum hört auf.

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Innsbruck – Für einen Paukenschlag hat am Donnerstag bei der Präsidentenkonferenz des Österreichischen Skiverbands (ÖSV) in Innsbruck der Langzeitfunktionär Hans Pum gesorgt: Der 64-jährige ÖSV-Sportdirektor hat völlig überraschend seinen Rücktritt mit Ablauf seines Vertrages Ende Juli erklärt. Bis dahin will der Oberösterreicher sein Amt noch voll ausüben.

Weder Pum selbst noch ein Vertreter des ÖSV waren Donnerstagabend für eine Stellungnahme zu erreichen. Durchaus möglich, dass Pum, der am 4. Juli 65 Jahre alt wird, im Gegensatz zu anderen wichtigen Funktionären im ÖSV sein Amt einfach mit dem Erreichen des Pensionsalters zurücklegt.

Pum war von 1996 bis 2010 äußerst erfolgreich als Alpindirektor des ÖSV tätig. 2010 folgte dann der nächste Karrieresprung nach einer Umstrukturierung im ÖSV. Er wurde nach dem Abgang von Toni Innauer, bis dahin als Sportdirektor für Skispringen und Nordische Kombination, zum Sportdirektor für alle Sparten. Seine Hauptaufgabe war es, für Synergien zwischen den Alpinen, Nordischen, Biathleten bis zu den Snowboardern und Ski-Crossern zu sorgen und das Spartendenken abzuschaffen.

Ursprünglich wollte Pum eigentlich selbst für Olympia- und WM-Medaillen auf den Pisten sorgen, aufgrund mangelnder Trainingsmöglichkeiten blieb dieses Vorhaben jedoch nur ein Traum. Stattdessen konzentrierte er sich auf die Ausbildung zum diplomierten Sportlehrer sowie zum staatlich geprüften Skilehrer und Fußballtrainer. 1977 begann schließlich die mustergültige ÖSV-Karriere, in der sich Pum vom Konditionstrainer der Europacup-Herren bis hin zum Marketingchef sowie zum erfolgreichen Alpinchef des Verbands hocharbeitete.

Einer der Schwerpunkte der Sitzung am Donnerstag geriet ob der Neuigkeiten in den Hintergrund: Denn es ging auch um eine Neuorientierung des ÖSV nach den Vorfällen bei der Nordischen WM in Seefeld in Sachen Langlauf. Der ÖSV steht, wie er bereits bei einer Präsidiumssitzung am 22. März festgelegt hatte, weiter zum Langlaufsport, allerdings unter geänderten Rahmenbedingungen. Am Donnerstag wurde nun der Leiter des Nordischen Ausbildungszentrums in Eisenerz, Christian Schwarz, mit der Ausarbeitung eines Konzeptes beauftragt. Bis Ende April soll dieses dem Präsidium bereits vorliegen. (APA, 11.4.2019)