Android Q: Der Betatest ist auch weiterhin nur etwas für jene, die mit Fehlern leben können.

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Jede größere Änderung an einem Stück Software birgt das Risiko neue Probleme einzuführen. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Alpha- und Beta-Phase neuer Betriebssystemgeneration oft von allerlei Fehlern gekennzeichnet ist. So warnt etwa Google explizit vor der Installation der aktuellen Betas von Android Q, da mit diversen Problemen zu rechnen sei. Und doch reagiert Google nun auf aktuelle Defizite in der Beta 2 auf ungewohnte Weise.

Update für das Update

Mit einem Patch außerhalb der Reihe behebt Google schwerwiegende Probleme in der Android Q Beta 2. So kam es in der aktuellen Testversion vermehrt zu Abstürzen von Apps, die Probleme mit einer neuen Sicherheitsfunktion von Android Q hatten. Konkret geht es darum, dass künftig ausführbare Teile von Systemkomponenten wie Bibliotheken so in den Speicher geladen werden, dass sie lediglich ausgeführt aber nicht ausgelesen werden können. Dieser Ansatz nennt sich Execute-only-Memory und soll vor einer ganzen Kategorie von Attacken schützen, bei denen Code weiterbenutzt wird.

Genau auf diese Beschränkung waren aber viele Apps nicht vorbereitet, was zu den erwähnten Abstürzen geführt hat. Das hat Google offenbar zum Umdenken gebracht, und so hat man die diesbezüglichen Ambitionen etwas zurückgeschraubt. Künftig soll diese Beschränkung nur mehr für jene Apps gelten, die Android Q explizit als Zielversion adressieren, und nicht für bestehende App-Versionen.

Berechtigungsprobleme

Die zweite große Änderung betrifft den Bereich Berechtigungen. Hier konnte es dazu kommen, dass gesetzte Berechtigungen nach einem Reboot "vergessen" wurden, was gerade in Kombination mit aktuellen Umbauten am Berechtigungssystem zu immer wiederkehrenden Problemen geführt hatte.

Das Update wird seit Mittwochabend an alle Geräte mit installierter Android Q Beta 2 ausgeliefert. Bemerkenswert ist dieser Vorgang vor allem, weil Google bisher nie auf aktuelle Probleme mit einem Hotfix reagiert hat, sondern sich üblicherweise fix an seinen Zeitplan hält. Insofern bleibt abzuwarten, ob man in Zukunft generell rascher auf Fehler reagieren wird.

Ausblick

Andere Defizite wie die eher halbfertige Gestensteuerung bleiben hingegen bestehen. Wer hier Besserung erwartet muss sich zumindest bis zur Beta 3 gedulden, die am 7. Mai im Rahmen von Googles Entwicklerkonferenz I/O veröffentlicht werden soll. (Andreas Proschofsky, 11.4.2019)