Die Schlagzeile klingt jedenfalls schon einmal gut für das rote Wien. "Die Stadt übernimmt 200 Opel-Arbeiter", titelte die "Krone" am Freitag. Im Blattinneren verkündete dann Bürgermeister Ludwig, dass die Wiener Linien "bis zu 200 Mitarbeiter aufnehmen und ihnen damit einen sicheren Arbeitsplatz bieten können". Bimfahrer statt Autobauer also.

Erst vergangene Woche hat das Traditionsunternehmen verkündet, in seinem Werk in Wien-Aspern mit rund 1.200 Beschäftigten bis zu 400 Stellen abbauen zu wollen.

Aber was geschieht nun konkret? Eine zentrale Frage, nachdem auch die APA verkündet hat, dass das Büro von Bürgermeister Ludwig den Bericht der "Krone" voll "bestätigt" habe. Werden die Wiener Linien verpflichtet, die 200 Opel-Mitarbeiter aufzunehmen?

DER STANDARD fragte bei den Wiener Linien nach: Wie bereits im Herbst heißt es dort, dass die Verkehrsbetriebe der Stadt aktuell nach Mitarbeitern suchen. Rund 300 Stellen habe man aktuell zu vergeben, man suche nicht nur Bus- und Bimfahrer, sondern auch Techniker und Ärzte.

Jede Bewerbung wird geprüft

Und wie können nun die gefährdeten Opel-Mitarbeiter profitieren? Sie können sich unter einer eigens eingerichteten E-Mail-Adresse (opel@wienerlinien.at) bewerben, heißt es bei den Wiener Linien. Eine Jobgarantie habe natürlich niemand, aber wie bei jeder Bewerbung, die man erhalte, werde man sich auch diese sehr genau ansehen.

Anruf im Büro von Bürgermeister Ludwig: Auch dort heißt es, dass man natürlich keine Jobaufnahmen garantieren könne, ob am Ende also alle oder kein Opel-Mitarbeiter bei den Wiener Linien unterkommt, ist unsicher. Für die "Krone"-Schlagzeile sei man aber nicht verantwortlich. Immerhin sollen die Wiener Linien auch vor Ort in Aspern über die Jobchancen und offenen Stellen informieren. (red, 5.4.2019)

Opel-Werk in Wien Aspern.
Foto: APA