Jede vierte im Vorjahr gehandelte Wohnung war eine Neubau- bzw. Erstbezugswohnung.

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Wien – Die Preise für Eigentumswohnungen sind im Vorjahr um 1,8 Prozent gestiegen und blieben damit sogar leicht unterhalb der Jahresinflationsrate (VPI) von 2,0 Prozent. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Makler-Netzwerks Remax auf Basis der im Grundbuch verbuchten Kaufverträge. Die Preissteigerung war damit so gering wie seit 2009 nicht mehr, heißt es in einer Aussendung. Ein Viertel der Wohnungsübernahmen waren Neubau oder Erstbezug.

50.222 Transaktionen

Laut Auswertung wechselten 2018 genau 50.222 Wohnungen in Österreich den Besitzer, um 1,3 Prozent mehr als 2017. Dafür wurden insgesamt 10,9 Milliarden Euro ausgegeben – um 364 Millionen mehr als 2017.

Ein Viertel der verkauften Wohnungen kostete weniger 120.000 Euro, ein Viertel mindestens 265.000 Euro – der Rest bewegte sich dazwischen. Im Schnitt waren die verkauften Wohnungen 67 Quadratmeter groß und damit wieder geringfügig größer als 2017 (66,9 m²). Im Jahr 2010 war die durchschnittlich gehandelte Wohnung allerdings noch um neun Quadratmeter größer.

Durchschnittspreis 197.687 Euro

Beim unteren Viertel stieg die Preisgrenze spürbar stärker als beim teuersten Viertel, nämlich um 2,4 Prozent gegenüber 1,3 Prozent. Typischerweise kostete 2018 eine Wohnung in Österreich 197.687 Euro.

Im Fünf-Jahres-Vergleich zeigt sich, dass der Preis für eine "typische" Eigentumswohnung um 22,4 Prozent anstieg, wobei das untere Preisviertel um 34,8 Prozent zulegte, das obere Viertel um 17,3 Prozent.

Ein Drittel des Marktes in Wien

Gut ein Drittel (34,9 Prozent) des heimischen Eigentumswohnungsmarktes spielte sich auch 2018 wieder in Wien ab: 3,8 Milliarden Euro investierten Wohnungskäufer in der Bundeshauptstadt in die neue Bleibe oder ein Anlageobjekt. Die genau 14.919 in Wien verkauften Wohnungen waren 29,7 Prozent aller in Österreich gehandelten Eigentumswohnungen.

Ein Viertel aller Wiener Wohnungen kostete laut Remax weniger als 143.253 Euro, ein Viertel mehr als 300.000 Euro. Typischerweise lag der Kaufpreis für eine Eigentumswohnung in Wien bei 228.820 Euro.

Im 1. Bezirk kostete eine Eigentumswohnung 2018 typischerweise 940.858 Euro wert, jede vierte sogar mehr als 1,4 Millionen Euro. Im 8., 19., und 9. Bezirk lag der Wert bei gut einem Drittel davon: 395.823 Euro in der Josefstadt, 385.995 Euro in Döbling und 341.705 Euro in Alsergrund. Fünf Bezirke lagen beim Durchschnittspreis unter der 200.000-Euro-Grenze, nämlich Simmering (196.185 Euro), Favoriten (181.693 Euro), Rudolfsheim-Fünfhaus (176.432 Euro), Brigittenau (164.559 Euro) und Ottakring (156.121 Euro).

Vorarlberg war teuerstes Bundesland

Außerhalb Wiens war Kitzbühel der teuerste Bezirk. Das teuerste Bundesland war Vorarlberg vor Tirol und Salzburg, bei den Landeshauptstädten führte Bregenz vor Salzburg und Innsbruck. In Bregenz legte der Durchschnittspreis im vergangenen Jahr um 9,3 Prozent auf 277.277 Euro zu, in den vergangenen fünf Jahren ging es um 49,4 Prozent nach oben. Innsbruck verzeichnete mit 12,7 Prozent den stärksten Zuwachs innerhalb des letzten Jahres (auf 247.828 Euro), gefolgt von Linz mit 12,6 Prozent (213.974 Euro).

Seit 2013 haben die Wohnungen im Burgenland (+46,7 Prozent), Vorarlberg (+42,4 Prozent) und Oberösterreich (+39,8 Prozent) am stärksten zugelegt, in Wien hingegen – nach einem Preissprung von zehn Prozent im Jahr 2013 – in den folgenden fünf Jahren nur mehr "vergleichsweise moderat" um 14,8 Prozent. (red, 3.4.2019)