Der Plenarsaal des österreichischen Parlaments.

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Das Stimmverhalten in Österreich bereitet ein wenig Sorgen. Jedenfalls jenes im Hohen Haus, wo es jüngst zu ein paar stimmlichen Auffälligkeiten kam. Erinnert sei nur an die Sätze der Sozialministerin, mit denen sie den Mandataren eine Lektion in Jobbeschaffung erteilte, Stichwort: "Merkts eich des endlich!" Abseits des Inhalts sorgte das Schnarren der FPÖ-Ministerin für Unruhe: Ist da jemand in Gefahr, seine Stimme zu verlieren?

Auch bei einem ihrer blauen Parteifreunde machte sich im Plenarsaal eine stimmlich-sprachliche Schwäche bemerkbar. Alle hörten, dass er Betriebsräte "Beidln" (österreichisch fürs männliche Genital; Anm.) hieß. Dabei hatte er mit Betriebsräten auf ein "Seidl" Bier gehen wollen, klärte der Parlamentarier später auf. Der Mann hat wahrscheinlich schlicht einen S-Fehler.

Schade, denn die Vorbeugung gegen Stimm- und Sprechprobleme ist so einfach. Sicher nur zufällig nach der Merkts-eich-des-Rede versandten Stimmexperten unter dem Titel "Pumuckl oder Spongebob: Wie klingen Sie heute?" praktische Notfalltipps.

Wer etwa unter Stress gern krächzt, müsse nur die Hand fest ballen, bis acht zählen und ruhig atmen. Und schon klinge die Stimme "souveräner und sicherer". Wichtig auch: Stimme aufwärmen! Wie das geht? Ein paar Sätze laut lesen, Selbstgespräche führen oder blödeln.

Einzige Alternative: Stimmenthaltung. (Renate Graber, 2.4.2019)