Der knallig grüne Matcha-Tee soll Leistung und Konzentration steigern, die Herzgesundheit verbessern und manchen Versprechen zufolge sogar das Tumorwachstum hemmen. Das grüne Pulver wird in allen möglichen Lebensmitteln verarbeitet: Kuchen, Smoothies oder als Matcha Latte.

Und wie gesund ist Matcha nun wirklich? Besonders die Katechine sollen es in sich haben. Diese sekundären Pflanzenstoffe sind in allen Grüntees enthalten. Matcha hat den Vorteil, dass das gesamte Blatt gemahlen wird. Somit sind auch mehr Wirkstoffe im fertigen Getränk als bei anderen Grüntees.

In der Wissenschaft gibt es nur Daten zu Grüntee insgesamt, nicht zu Matcha alleine. Eine japanische Beobachtungsstudie gibt Hinweise, dass Menschen, die viel Grüntee trinken, im Durchschnitt länger leben und seltener an Herzerkrankungen sterben. Das könnte aber auch daran liegen, dass Teetrinker sich mehr bewegen und weniger rauchen. Dass dem so ist, hat eine französische Studie ergeben.

Nicht übertragbar

Dass das grüne Pulver gegen Krebs und andere Erkrankungen hilft, ist nicht belegt. Viele Studien wurden nur an Mäusen durchgeführt. Die Ergebnisse sind auf den Menschen nicht übertragbar.

Gegen einen hohen Konsum spricht auch der Preis. Matcha-Pulver kostet ab 15 Euro pro 100 Gramm. Eine günstigere und gleichwertige Alternative ist konventioneller Grüntee.

Fazit: Die medizinische Wirkung von Matcha ist nicht ausreichend belegt. Experten können bis dato noch keine konkrete Konsumempfehlung abgeben. Vorerst heißt es also: Abwarten und in Maßen Tee trinken. (Bernadette Redl, Laura Fleischmann, Zsolt Wilhelm, 31.3.2019)