Wien – Eine 25-Jährige hat Montagabend nach einer Attacke durch ihren Lebensgefährten (52) die Polizei um Hilfe gerufen. Bezirkskräfte rückten mit der Wega aus, stießen in der Tivoligasse auf eine leicht verletzte junge Frau und entdeckten dann ein Waffenarsenal. Der Mann soll die Slowakin zuvor in der gemeinsamen Wohnung eingesperrt, sie geschlagen, gewürgt und mit einem Messer bedroht haben.

Zwei Stunden festgehalten

"Der Tatverdächtige hielt die Frau rund zwei Stunden in der Wohnung fest", berichtete Polizeisprecher Harald Sörös. "Erst als sie zusicherte, nicht die Polizei zu verständigen, ließ er sie gehen." Die 25-Jährige flüchtete auf die Straße und bat umgehend die Polizei um Hilfe – erstmals, obwohl sie anscheinend schon länger von ihrem Partner angegriffen und dabei auch verletzt worden war. "Sie teilte den Beamten mit, dass sie von ihrem Freund schon seit mehreren Monaten regelmäßig geschlagen wird, einmal hätte er ihr sogar mehrere Rippen gebrochen", sagte Sörös.

Von der Frau wurden die Polizisten der Meidlinger Inspektion Hufelandgasse auch gleich vorgewarnt, dass der Beschuldigte zahlreiche Waffe zuhause habe. Mit Unterstützung von Wega-Beamten wurde der 52-Jährige dann in seiner Wohnung festgenommen. Dort fanden sich zahlreiche Waffen, darunter eine Büchse, eine halbautomatische Langwaffe mit optischem Visier, ein Revolver, eine Magnum-Pistole sowie mehrere hundert Stück Munition, eine Leuchtpistole und Gummischrotpatronen. Die Waffenbesitzkarte wurde ihm abgenommen und ein vorläufiges Waffenverbot verhängt.

Versorgung abgelehnt

Die Frau wies Rötungen im Gesicht und am Hals auf, wo sie der Mann misshandelt haben soll. Sie lehnte eine Versorgung durch die Berufsrettung ab und wollte selber zum Arzt gehen. "Die Frau ist wahrscheinlich eingeschüchtert", sagte ein Sprecher. Der Mann soll ihr auch gedroht haben, ihre Eltern umzubringen, falls sie zur Polizei gehe. Er wurde wegen Körperverletzung, fortgesetzter Gewaltausübung und schwerer Nötigung angezeigt. Außerdem wurde ein Betretungsverbot ausgesprochen. (APA, 26.3.2019)