Kumbh Mela ist das größte religiöse Fest des Hinduismus und gilt auch als Event mit der weltweit höchsten Teilnehmerzahl. Den Ursprung hat das Fest in der mythologischen Erzählung des "Quirlen des Milchozeans". Aus dem Milchozean, so die Legende, wurde der Nektar der Unsterblichkeit herausdestilliert und in einem Krug gesammelt. Vier Tropfen sind dabei auf die Erde gefallen – die heutigen Pilgerorte, wo das Kumbh Mela zu unterschiedlichen Zeiten wochenlang stattfindet. Einer davon ist Prayagraj (Allahabad).

Alle sechs Jahre nach dem Kumbh Mela findet das Ardh Kumbh Mela statt, so auch von Jänner bis März 2019. Die Gesamtteilnehmerzahl beträgt deutlich mehr als 100 Millionen Menschen, an Spitzentagen kommen circa 20 Millionen Gläubige und Zuseher, um im heiligen Wasser des Ganges zu baden oder die Atmosphäre zu erleben.

Viele Teilnehmer pendeln zwischen Prayagraj und der heiligen Stadt Varanasi. Das Festival sprengt jegliche Dimensionen. Massenunterkünfte, hunderte Massenküchen und hunderte Extrazüge sollen helfen, den Ansturm der Menschenmassen zu bewältigen. Obwohl alles generell sehr friedlich und diszipliniert abläuft, kam es in der Vergangenheit manchmal zu Massenpanik und Toten. 2019 verlief ohne gröbere Zwischenfälle und war wie immer ein Ereignis voller bewegender Begegnungen und bleibender Eindrücke.

Ein rituelles Bad im Ganges ist Pflicht für jeden gläubigen Hindu. In Varanasi herrscht das ganze Jahr über Hochbetrieb.

Foto: christoph bachmair
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Gegen Ende des Kumbh-Mela-Festivals kommen viele Sadhus ("heilige Männer", die sich einem religiösen, teilweise streng asketischen Leben verschrieben haben) von Prayagraj nach Varanasi. Sie erteilen vielen Gläubigen ihren Segen, meist gegen eine kleine Spende.

Foto: christoph bachmair
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Manche Hindus lassen sich vor dem rituellen Bad die Haare scheren, ein Ritual der Dankbarkeit.

Foto: christoph bachmair
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Sadhus versuchen auf verschiedenste Art und Weise Aufmerksamkeit zu erregen. Es ist nicht alles ganz so schmerzhaft, wie es auf den ersten Blick aussieht.

Foto: christoph bachmair
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In Prayagraj ist das Gedränge vor allem an offiziellen Badetagen direkt am Fluss enorm.

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Gruppenbild.

Foto: christoph bachmair
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Farben haben im Hinduismus eine starke Bedeutung, sie werden oft im Gesicht aufgetragen. Orange kann Mut, Entsagung oder Erleuchtung symbolisieren.

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Sadhu in einem Kreis getrockneter Kuhfladen.

Foto: christoph bachmair
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Für Menschen mit Agoraphobie ist der Besuch des Kumbh Mela nicht zu empfehlen.

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Ein Symbol für das Besiegen des Schmerzes: Der Penis wird zunächst um einen Stock gewickelt und dann zusätzlich belastet.

Nachahmung nur bedingt empfohlen!

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Viel seltener anzutreffen als die männlichen Sadhus sind die weiblichen Sadhvis. Ganja wird häufig eingesetzt, um der Erleuchtung näherzukommen.

Foto: Foto: christoph bachmair
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Nach dem Ende des Kumbh Mela herrscht Hochbetrieb am Bahnhof in Prayagraj. (Christoph Bachmair, 31.3.2019)

Christoph Bachmair ist leidenschaftlicher Backpacker abseits der klassischen touristischen Pfade und hat mehr als 130 Länder bereist. Instagram: @chriscrossingborders

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