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Foto: AP Photo/Alex Brandon

Donald Trump erklärte es 231-mal, meist in Großbuchstaben: "NO COLLUSION" – es habe bei der US-Präsidentschaftswahl 2016 keine geheimen Absprachen seiner Kampagne mit den Russen gegeben. Zwei Jahre lang hat der Präsident die Arbeit des Sonderermittlers Robert Mueller mit wütenden Tweets über die angebliche Hexenjagd gegen sich begleitet, gegen die Demokraten und sonstige Kritiker gewütet und durchblicken lassen, dass er Mueller lieber heute als morgen hinauswerfen würde. Am Ende scheint er recht behalten zu haben: Der Bericht empfiehlt keine Anklagen. Ist Trump also rehabilitiert, und war die ganze Sache eine Verschwörung gegen ihn? Seine Anhänger werden das so interpretieren.

Ihnen dürfte egal sein, was der Bericht im Kleingedruckten womöglich an zwielichtigem Tun im Trump-Lager enthüllt. Die republikanische Basis – und, schlimmer noch, die Parteielite – ignoriert schon lange entschlossen, was nicht ins eigene Weltbild oder politische Kalkül passt. Denn um zu sehen, dass dieser Präsident des Amtes nicht würdig ist, musste niemand auf den Mueller-Report warten.

Trumps Lügen, seine Nähe zu Diktatoren, seine Missachtung von Anstand und Recht, sein schrankenloser Narzissmus, all das liegt offen zutage. Der Versuch, seiner mit justiziellen Mitteln Herr zu werden, ist wohl gescheitert. Wenn die Demokraten ihn aus dem Weißen Haus jagen wollen, müssen sie das alleine schaffen: bei der Wahl 2020. (Ines Zöttl, 24.3.2019)