Blümel steht aktuell in der Kritik.

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Medienminister Gernot Blümel (ÖVP) mag offenbar besonders gern Saft des Unternehmens Juice Factory. Zumindest ging das bis vor kurzem aus seinem Instagram-Profil hervor. Dort postete er auffällig oft Bilder von sich mit Säften des Unternehmens und verlinkte dabei auf das Instagram-Profil von Juice Factory. Auch in Hashtags erwähnte er die Firma. In einem aktuellen Beitrag stellt der Sender Puls 4 nun die Frage, ob bei den Bildern, die für die Smoothies werben, Geld an Blümel geflossen ist oder nicht. In dem Fall handle es sich nämlich um eine unzulässige Produktplatzierung, die eigentlich als solche gekennzeichnet werden müsste.

Nähe zu Flughafen-Gates

Eine Sprecherin Blümels gibt gegenüber dem Sender an, dass das nicht der Fall sei. Eher befinde sich der Stand von Juice Factory direkt bei den Gates am Flughafen, weswegen Blümel dort gern Smoothies erwerbe. Offen sei aber, was es bedeutet, wenn ein Politiker – auch ohne Bezahlung – Werbung für eine Firma macht. Illegal ist es zwar nicht, der PR-Ethikverband gibt aber an, dass Politiker vorsichtig sein müssten, da sie Personen des öffentlichen Lebens sind. Es sollte in deren Ethikkodex stehen, solche Inhalte nicht zu teilen.

Kennzeichnen

Das Mediengesetz stammt aus einer Zeit, in der das Internet noch nicht existierte. Laut dem Juristen Markus Dörfler ist es daher notwendig, dass auch unentgeltliche Einschaltungen gekennzeichnet werden müssten, wie er auf Puls 4 sagt. Die betreffenden Postings sind nicht mehr auf seinem Social-Media-Kanal zu sehen. Die Neos planen eine parlamentarische Anfrage zu dem Thema.

Verbindungen zu ÖVP-Funktionären

Wie aus Firmenbuchauszügen hervorgeht, sind Gesellschafter von Juice Factory unter anderem der ÖVP-Nationalratsabgeordnete Andreas Ottenschläger und der Unternehmer Guntram F., der 2015 10.000 Euro an die ÖVP spendete. Der Geschäftsführer des Unternehmens heißt Clemens Rieder.

Auf Anfrage des STANDARD erklärt eine Sprecherin Blümels, dass die Smoothies auf direktem Weg zu den Gates liegen würden, was günstig sei. Zudem lege Blümel Wert auf "gesunde Ernährung und findet diese Smoothies sehr gut". Daher werde er bei Gelegenheit weiterhin solche kaufen. "Alles andere ist völlig absurd und mutwillig konstruiert", sagt die Sprecherin. Zudem seien keine Fotos gelöscht worden, die Bilder seien lediglich als Storys veröffentlicht worden, wo sie nach 24 Stunden verschwinden.

In einer Stellungnahme betont Juice Factory, dass es keine Vereinbarung zwischen Bundesminister Mag. Gernot Blümel und dem Unternehmen gebe. (muz, 22.3.2019)