Der Iran hat Berichte zurückgewiesen, wonach sein Geheimdienst das Handy des wichtigsten Gegners von Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu bei der anstehenden Parlamentswahl gehackt haben soll. Der iranische Außenamtssprecher Bahram Ghassemi sprach am Mittwoch von Lügen Israels, die eine "Iranophobie" schüren sollten.

Er betonte, die Iraner hätten im IT-Bereich zwar ein beachtliches Wissen, dieses werde jedoch lediglich für legitime Zwecke im Land eingesetzt.

Über einen iranischen Hackerangriff informiert

Israelische Medien hatten berichtet, der Geheimdienst Shin Bet habe den ehemaligen Militärchef Benny Gantz schon vor mehreren Wochen über einen iranischen Hackerangriff auf sein Smartphone informiert. Gantz ist Vorsitzender des neuen Parteienbündnisses der Mitte, Blau-Weiß. Er will den konservativen Netanyahu bei der Parlamentswahl am 9. April schlagen und als Regierungschef ablösen. Nach Umfragen könnte Blau-Weiß stärkste Fraktion im Parlament werden. Insgesamt werden dem rechten Block jedoch bessere Chancen eingeräumt.

Netanyahu, der wegen Korruptionsvorwürfen stark unter Druck steht, attackiert Gantz im Wahlkampf immer wieder hart. Am Mittwoch sagte er, Gantz habe sein Handy unverantwortlich genutzt. Der Iran habe nun sensible Informationen über Gantz und dieser sei daher erpressbar. Dies disqualifiziere ihn als Ministerpräsidenten. "Israel braucht einen starken Regierungschef, der nicht erpressbar ist", sagte Netanyahu. Er strebt selbst eine fünfte Amtszeit als Ministerpräsident an.

Details

Gantz hatte Medienberichte dementiert, denen zufolge sich in seinem Handy "intime Details" befanden. Er sprach von "wirren politischen Gerüchten". Auf seinem Telefon hätten sich keinerlei sicherheitsrelevante Informationen befunden und man könne ihn nicht erpressen, betonte er vor Journalisten. (APA, 20.3. 2019)