Bis zu fünf Milliarden Euro erhofft sich der Bund für die 5G-Frequenzen.

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Bei der ersten Runde der mit Spannung erwarteten 5G-Auktion in Deutschland sind Angebote über insgesamt 288 Millionen Euro eingereicht worden. Das teilte die deutsche Bundesnetzagentur mit. Der mit Abstand größte Teil davon entfällt auf die United-Internet-Tochter Drillisch, die erstmals an einer Frequenzversteigerung teilnimmt.

Bei dem Verfahren, das seit dem Vormittag unter strengen Sicherheitsvorkehrungen in Mainz läuft, sind auch die Deutsche Telekom, Telefonica Deutschland und Vodafone mit von der Partie. Frühere Versteigerungen haben dem deutschen Bund mehrere Milliarden in die Kassen gespült und dauerten drei bis sechs Wochen.

Bis zu fünf Milliarden erhofft

Für die nun gestartete Auktion rechnen Fachleute mit Einnahmen von 3 bis 5 Mrd. Euro. Damit lägen die Erlöse in etwa auf dem Niveau von Versteigerungen aus den Jahren 2010 und 2015. Der Bund will das Geld in die Digitalisierung stecken.

Die Ausbauauflagen für die Unternehmen gelten als relativ hart – die Mobilfunkfirmen müssen also viel Geld in den Bau von Funkmasten stecken, um die Vorschriften einzuhalten. Bis Ende 2022 sollen 98 Prozent der Haushalte in Deutschland mit schnellem Internet versorgt werden.

Bitkom verärgert

Kritik zu den Auflagen kam unter anderem vom Präsidenten des Branchenverbandes Bitkom, Achim Berg. Er bemängelte aber überzogene Ausbauregeln und ein "Auflagenkorsett", das die Wirtschaftlichkeit der geplanten Investitionen in Frage stelle. Die Bundesnetzagentur zeigte sich jedoch unbeeindruckt von derlei Kritik – aus ihrer Sicht sind die Regeln für den Netzausbau ausgewogen.

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hält indessen weitere Forschungen über die gesundheitlichen Folgen elektromagnetischer Strahlung für nötig. Deutlich höhere Datenübertragungsmengen, neue und zusätzliche Sendeanlagen und höhere Frequenzen veränderten die Strahlungsintensitäten, sagte BfS-Präsidentin Inge Paulini der "Passauer Neuen Presse" vom Dienstag anlässlich der heute gestarteten Frequenzauktionen. "Diese müssen untersucht werden."

Der neue 5G-Standard nutze mittelfristig auch "höhere Frequenzen", erklärte Paulini. "Hier haben wir noch wenige Erkenntnisse und werden mittelfristig weitere Forschung betreiben", kündigte die Wissenschafterin an. Ferner sei aus ihrer Sicht offen, was geschehe, wenn etwa unterschiedliche Betreiber am gleichen Ort Sendeleistung aufbauten. "Das werden wir beobachten und bewerten", sagte die BfS-Chefin. (APA, 19.03.2019)