Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Wally Santana / AP

Ein kurzfristiger Ausfall der eigenen System kann selbst den großen Plattformbetreibern im Internet immer wieder einmal passieren. Was Facebook von Mittwoch auf Donnerstag unterfahren ist, ist aber äußerst ungewöhnlich: Über viele Stunden hinweg waren nicht nur Facebook selbst sondern auch dessen Messenger und die Fotosharingplattform Instagram für viele Nutzer nicht zu erreichen. Für Facebook eine sehr unerfreuliche Situation, für so manchen Konkurrenten hingegen das exakte Gegenteil.

Boom

Innerhalb der 24 Stunden rund um die Facebook-Probleme haben sich drei Millionen Nutzer neu bei Telegram angemeldet. Die behauptet zumindest Pavel Durov, Gründer des – teilweise – verschlüsselten Messengers in seinem eigenen Telegram-Kanal, wie Techcrunch berichtet.

Durov nutzt dies natürlich gleich, um weitere Werbung für Telegram zu machen, indem er betont, dass es nur dort echte Privatsphäre und unlimitierten Platz gebe. Zumindest die erste Aussage ist allerdings ziemlich umstritten, sind doch bei Telegram längst nicht alle Chats von Haus aus verschlüsselt. Gleichzeitig ist es natürlich logisch, dass Durov vom wachsenden Misstrauen gegen Facebook profitieren will.

Weniger kontrovers ist hingegen eine andere Erkenntnis: Nämlich welch massive Auswirkung so ein Facebook-Ausfall für die Konkurrenz hat. Hier zeigt sich auch das Risiko, das solch technische Probleme für den Marktführer birgt.

Hintergrund

Aktuelle Zahlen zur Verbreitung von Telegram gibt es nicht, vor rund einem Jahr sprach man aber von 200 Millionen monatlich aktiven Nutzern, was eine zweifellos beeindruckende Zahl ist – wenn auch nur ein Bruchteil der User von WhatsApp oder Facebook Messenger. (red, 14.3.2019)