Sie glaubt es kaum.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Schmidhofer bringt die Kristallkugel übers Ziel.

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Soldeu – Nicole Schmidhofer hat sich am Mittwoch beim Weltcup-Finale in Soldeu den Gesamtsieg in der Abfahrtswertung gesichert. Der Steirerin genügte Platz elf, um als erste ÖSV-Läuferin seit Renate Götschl vor zwölf Jahren die Trophäe zu erobern. Ihre Rivalin Ramona Siebenhofer musste sich im Feld der 21 Starterinnen beim Sieg der Salzburgerin Mirjam Puchner mit dem 19. Platz begnügen.

Schmidhofer gewann die Disziplinwertung mit 96 Punkten Vorsprung auf Stephanie Venier. Die Tirolerin landete in Andorra an der achten Stelle und schob sich in der Schlusswertung als Zweite noch vor Siebenhofer. Damit gab es in der schnellsten Disziplin sogar einen Dreifacherfolg für die ÖSV-Damen, die in allen acht Rennen auf dem Podest standen und durch vier verschiedene Läuferinnen sechs Siege feierten.

Puchner kam nach einer längeren Rennunterbrechung mit Nummer 18 überraschend zu ihrem zweiten Weltcupsieg, sie lag 0,03 Sekunden vor der Deutschen Viktoria Rebensburg und 0,08 vor der Schweizerin Corinne Suter. Sie musste nach dem Sturz ihrer Landsfrau Cornelia Hütter, die bei ihrem Comebackrennen nach erster Diagnose eine Schulterluxation und eine Knieblessur erlitt, am Start lange warten. Bei Hütter besteht laut ÖSV-Auskunft Verdacht auf eine Innenbandverletzung im Knie. Die Steirerin wird am Donnerstag mit der Air Ambulance nach Österreich geflogen und dort einer MRI-Untersuchung unterzogen.

Damit hat das Weltcupfinale bisher drei verletzte Skirennläuferinnen gefordert. Im Training am Montag hatte es die Schweizerin Lara Gut-Behrami (Rückenprellungen, Fußverletzung) erwischt, in jenem am Dienstag die Norwegerin Ragnhild Mowinckel (Kreuzbandriss, Meniskusverletzung).

Aus dem österreichischen Damen-Team verletzten sich kurz vor oder während der Saison weiters bereits Anna Veith, Katharina Gallhuber, Stephanie Brunner, Christine Scheyer sowie Elisabeth Kappaurer, Sabrina Maier und Rosina Schneeberger.

Puchner absolviert eine Comebacksaison nach einem bei der WM 2017 in St. Moritz erlittenen Schien- und Wadenbeinbruch und triumphierte zwei Jahre nach St. Moritz erneut beim Weltcupfinale. "Das war sehr überraschend, ich bin ziemlich erleichtert", sagte die 26-Jährige im ORF. Sie habe zu Saisonbeginn schon Zweifel gehabt. "Die Verletzung hat mich geprägt. Jetzt kann ich das gut abschließen." (APA, 13.3.2019)

Damen-Abfahrt in Soldeu, Mittwoch

1. Mirjam Puchner (AUT) 1:32,91
2. Viktoria Rebensburg (GER) +0,03
3. Corinne Suter (SUI) 0,08
4. Nadia Fanchini (ITA) 0,22
5. Tamara Tippler (AUT) 0,24
6. Sofia Goggia (ITA) 0,35
7. Nicol Delago (ITA) 0,38
8. Stephanie Venier (AUT) 0,56
9. Kira Weidle (GER) 0,74
10. Tina Weirather (LIE) 0,90
11. Nicole Schmidhofer (AUT) 0,94
12. Michaela Wenig (GER) 1,05
13. Romane Miradoli (FRA) 1,12
14. Federica Brignone (ITA) 1,13
15. Ricarda Haaser (AUT) 1,19
16. Juliana Suter (SUI) 1,30
17. Jasmine Flury (SUI) 1,34
18. Ester Ledecka (CZE) 1,42
19. Ramona Siebenhofer (AUT) 2,24

Ausgeschieden:
Cornelia Hütter (AUT)
Joana Hählen (SUI)

Endstand Abfahrt (8):
1. Nicole Schmidhofer (AUT) 468
2. Stephanie Venier (AUT) 372
3. Ramona Siebenhofer (AUT) 354

4. Ilka Stuhec (SLO) 343
5. Kira Weidle (GER) 307
6. Corinne Suter (SUI) 288

Weiters:
11. Mirjam Puchner (AUT) 189

12. Viktoria Rebensburg (GER) 177
13. Cornelia Hütter (AUT) 175
14. Romane Miradoli (FRA) 169
15. Tina Weirather (LIE) 139
17. Tamara Tippler (AUT) 133
20. Ricarda Haaser (AUT) 116
29. Christina Ager (AUT) 57
30. Christine Scheyer (AUT) 56
33. Nina Ortlieb (AUT) 41
34. Anna Veith (AUT) 40
38. Nadine Fest (AUT) 24
41. Ariane Rädler (AUT) 13

Gesamtwertung nach 32 Bewerben:
1. Mikaela Shiffrin (USA) 1954
2. Petra Vlhova (SVK) 1235
3. Wendy Holdener (SUI) 943
4. Nicole Schmidhofer (AUT) 721
5. Federica Brignone (ITA) 704
6. Ragnhild Mowinckel (NOR) 675
7. Viktoria Rebensburg (GER) 669
8. Frida Hansdotter (SWE) 609
9. Stephanie Venier (AUT) 508
10. Ilka Stuhec (SLO) 507
11. Ramona Siebenhofer (AUT) 458
12. Michelle Gisin (SUI) 442
13. Katharina Truppe (AUT) 441
14. Anna Swenn-Larsson (SWE) 436
15. Katharina Liensberger (AUT) 415