SPÖ-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda in der "ZiB 2".

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Die Duellanten haben ihre Pflicht erfüllt. Armin Wolf gab sich direkt ("Das war nicht meine Frage!"). SPÖ-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda hielt am Montag in der "ZiB 2" wacker dagegen. Es war zu spüren, dass er interessante Zeiten erlebt – wie vermutlich auch Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner. Ihre tatsächliche Form hält sie jedoch – so der Konsens – etwas im Verborgenen. Wolf spricht es an: Dreimal sei sie in die "ZiB 2" eingeladen worden. Vergeblich. Auch werde vermutet, es seien Suchtrupps nötig, um Drozdas Chefin zu finden.

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Drozda hält Beweise des Sehr-wohl-da-Seins seiner Pilotin entgegen: Die APA-Daten würden die SPÖ-Vorsitzende "unter den ersten acht" reihen, was die Anzahl der Geschichten anbelangt. Noch vor der Sozialministerin und dem Finanzminister! Darunter seien allerdings auch Storys mit dem Thema "Wo ist Rendi-Wagner?", landet Wolf eine brutale Pointe und serviert weiter Leidvolles.

Die Bescheidenheit der Umfragen, die er sieht, bestreitet Drozda. Dass seine Position in der SPÖ fragil ist, ebenso. Doch ist es hilfreich, dass Landeshauptmann Hans Peter Doskozil ehemaligen IS-Kämpfern die Alpenstaatsbürgerschaft aberkennen will und so die FPÖ rechts überholt?

Eine Antwort kommt nicht wirklich. Die Parteiobersten grübeln noch, Drozda sucht, in die Gasse der Regierungskritik einzubiegen. Er wirkt dabei wie jemand, der einen Rucksack voller SPÖ-Probleme umgehängt hat. Wer jetzt für die Partei spreche, fragt Wolf. An diesem Abend Drozda, den manch Gesinnungsfreund vielleicht mit dem chinesischen Spruch "Mögest du interessante Zeiten erleben" beschenkt hat. Drozda erlebt sie. In China ist der Satz jedoch ein Fluch. (Ljubiša Tošić, 12.3.2019)