Dominik Landertinger zieht Konsequenzen.

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Wien/Östersund – Laut Medienberichten hat sich Biathlet Dominik Landertinger von seinem "Berater" Gerald Heigl getrennt. "Nach der ganzen Sache zuletzt habe ich die Zusammenarbeit sofort beendet. Man weiß einfach nicht mehr, was man glauben kann und wem man vertrauen kann", wird Landertinger unter anderem in der "Tiroler Tageszeitung" zitiert. Der Skiverband (ÖSV) und Heigl hatten ihr Arbeitsverhältnis bereits im April 2017 gelöst.

Heigl war nach der Dopingcausa um den Langläufer Harald Wurm (Herbst 2015) in die Kritik geraten, er war laut ÖSV in den Ermittlungsakten genannt worden. Damals hieß es, Heigl habe die Vorwürfe vehement dementiert. "Um die Mannschaft und den Verband nicht zu belasten, stellt Heigl aus Eigenem seine Trainertätigkeit bis zur endgültigen Klärung ruhend", hatte der ÖSV bekanntgegeben. Heigl kehrte später ins Amt zurück. Er war bereits beim Dopingfall von Johannes Dürr 2014 Cheftrainer der Langlauf-Herren gewesen.

Bei Wurm war am 25. August 2015 eine Hausdurchsuchung wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Anti-Doping-Bundesgesetz durchgeführt worden. Die Anti-Doping Rechtskommission (ÖADR) verhängte im März 2016 eine vierjährige Sperre. Wurm habe unter anderem die verbotene Substanz Kobalt besessen und verwendet, hieß es. Weiters habe er "intravenöse Infusionen und/oder Injektionen von mehr als 50 Milliliter innerhalb eines Zeitraums von sechs Stunden" und "intravaskuläre Manipulation von Blut oder Blutbestandteilen mit physikalischen oder chemischen Mitteln" angewandt.

Training mit Hauke

Landertinger hat sich nie etwas zuschulden kommen lassen. Handlungsbedarf sah er jetzt trotzdem. Auf einem vor ein paar Tagen von der ARD gezeigten Video ist er laut Angaben des Senders unter anderem mit Heigl zu sehen. Das blieb in der Öffentlichkeit nicht undiskutiert. Über seine Zusammenarbeit mit Heigl meinte Landertinger, dass dieser eine beratende Rolle gehabt habe. "Die hat er gut ausgefüllt, aber von sonst etwas habe ich nichts mitbekommen."

In dem ARD-Video ist aber auch zu sehen, wie Landertinger mit Max Hauke trainiert. Der Langläufer gestand nach den Razzien in Seefeld Eigenblutdoping. "Ich absolvierte zwei Trainingseinheiten mit ihm. Kannst jetzt nicht einmal mehr mit einem Langläufer trainieren? Auf einmal musst du dich als sauberer Sportler mit dem Thema beschäftigen. Da machst ein Training, dann schaut das schon blöd aus auf dem Video. Das jetzt mit Max zu wissen tut weh, ich hätte ihm das nie zugetraut", sagte der derzeit die WM in Östersund bestreitende Landertinger im "TT"-Interview. Zu den jüngsten Dopingfällen meinte er: "Ich verurteile das aufs Höchste und hätte nie gedacht, dass es so einen Dopingring gibt."

Eder bekam "etwas angeboten"

Sein Teamkollege Simon Eder hatte in der "Presse" vom Mittwoch damit aufhorchen lassen, dass ihm vor längerer Zeit "etwas angeboten" worden sei. "Ich bin mit der Sache sofort zum BKA, auch die Polizei und der ÖSV wurden informiert. Ich wurde als Zeuge geladen und habe ausgesagt", erklärte Eder. Laut ÖSV soll der Vorfall im Herbst 2013 passiert sein. Eders damalige Aussagen gegenüber der Polizei würden sich mit jetzigen Erkenntnissen über den Erfurter Sportmediziner Mark S. decken. (APA, 7.3.2019)