Die Aussage von Karl-Heinz Grassers früherem Mitarbeiter im Ministerium wird mit Interesse erwartet.

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Wien – Der heutige 81. Verhandlungstag zur Privatisierung der Bundeswohnungsgesellschaften (Buwog u.a.) wird mit Spannung erwartet. Laut Prozessfahrplan soll der frühere Kabinettsmitarbeiter Grassers, Michael R., als Zeuge befragt werden. Er hat Grasser in seinen Vernehmungen angeblich schwer belastet.

In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Profil" im Okotber 2009 hatte R. einst von einem "abgekarteten Spiel" bei der Buwog-Privatisierung gesprochen – was ihm eine Klage Grassers wegen des Vorwurfs der üblen Nachrede eintragen sollte. Die Verteidiger des früheren Finanzministers führen die belastenden Aussagen R.s darauf zurück, dass sich der quasi dafür revanchieren haben wolle, dass Grasser seinen Geschäftsführervertrag in einer staatlichen Gesellschaft nicht verlängert habe.

Grasser traf Zweitrunden-Entscheidung

Am gestrigen 80. Verhandlungstag hat Grassers Exkabinettschef Heinrich Traumüller ausgesagt. Er musste seine vielen, vielen handschriftlichen Notizen erklären und sagte im Kern aus, dass Grasser selbst es gewesen sei, der die zweite Bieterrunde verfügt habe. In der hat dann bekanntermaßen das Österreich-Konsortium die CA Immo mit einem Angebot von 961 Millionen Euro überholt – mit dem Vorsprung von einer Million Euro. (gra, 6.3.2019)