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Die pakistanischen Behörden organisierten eine Pressereise nach Balakot, wo die Journalisten die angeblichen Auswirkungen des indischen Luftangriffs begutachten konnten.

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Hier starben indischen Angaben zufolge über hundert Terroristen.

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Pakistaner transportieren bei Muzaffarabad einen Sarg.

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Abhinandan Varthaman in pakistanischem Gewahrsam.

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Srinagar/Islamabad – Indiens Finanzminister Arun Jaitley erklärte am Samstag, die Regierung werde keinesfalls Dokumente über den Luftangriff am Dienstag, bei dem indischen Angaben zufolge zahlreiche Terroristen ums Leben kamen, veröffentlichen. Pakistan gibt an, dass die Bomben in bewaldetem Gelände explodiert seien, ohne viel Schaden angerichtet zu haben.

Jaitley begründete die Geheimhaltung mit Sicherheitsbedenken: "Keine Sicherheitsbehörde teilt Operationsdetails", erklärte der wichtige Verbündete Premierminister Narenda Modras, "das wäre verantwortungslos". Die Luftwaffe erklärte, die Entscheidung über eine Veröffentlichung des Beweismaterial obliege der Politik.

Pilot lobte in Video Pakistan

Für Empörung sorgte in Indien ein von der pakistanischen Armee verbreitetes Video eines inzwischen freigelassenen indischen Piloten, in dem dieser das pakistanische Militär lobt.

Das Video verderbe Islamabads Geste, den über der umstrittenen Region Kaschmir abgeschossenen Soldaten so schnell freizulassen, erklärte der ehemalige Chef der Provinz Jammu und Kaschmir, Omar Abdullah, im Kurzbotschaftendienst Twitter. Oberstleutnant Abhinandan Varthaman hatte am Mittwoch pakistanische Jets verfolgt, als er getroffen wurde.

Soldaten retteten Varthaman

Zwar konnte er sich per Schleudersitz retten, wurde aber nach seiner Landung auf der pakistanischen Seite der Waffenstillstandslinie von einer Menschenmenge bedrängt. Pakistanische Soldaten hätten ihn vom "Mob" gerettet, sagte Varthman in dem stark bearbeiteten Video. "Die pakistanische Armee ist sehr professionell und ich bin von ihr beeindruckt."

Am Freitagabend kehrte der Pilot nach Indien zurück. Medienberichten zufolge hatte sich seine Rückkehr verspätet, weil er vorher zur Aufnahme des Videos gezwungen worden sei. Bei seiner Rückkehr hatte er ein blaues Auge und wurde sofort medizinisch untersucht.

Sieben Tote

Bei Feuergefechten im Grenzgebiet Kaschmir seit Freitagabend mindestens sieben Menschen getötet und zehn weitere verletzt worden. Im indischen Teil der Konfliktregion seien eine 24 Jahre alte Frau und ihre beiden Kinder durch Artilleriebeschuss ums Leben gekommen. Der Vater sei schwer verletzt worden. Durch pakistanischen Beschuss habe es zudem sieben weitere Verletzte gegeben, hieß es in Medienberichten.

Im pakistanischen Teil Kaschmirs seien ein Bub und ein weiterer Zivilist sowie zwei Soldaten getötet und zwei weitere Menschen verletzt worden, teilten pakistanische Sicherheitskräfte mit. Die Armeen der verfeindeten Nachbarn hatten seit Freitag immer wieder an verschiedenen Stellen über die De-facto-Grenze zwischen den von beiden Ländern jeweils kontrollierten Teilen Kaschmirs geschossen.

Mord im Gefängnis

Die indischen Behörden übergaben zudem die Leiche eines Pakistaners, der nach pakistanischen Angaben am 20. Februar in einem indischen Gefängnis von Mithäftlingen erschlagen worden war. "Indien hat den pakistanischen Häftling nicht ausreichend geschützt, warf der pakistanische Außenminister Mehmood Qureshi dem Nachbarland vor.

Die Spannungen zwischen den beiden atomar bewaffneten Ländern hatten sich zugespitzt, nachdem am 14. Februar 40 indische Sicherheitskräfte bei einem Bombenanschlag im indischen Teil von Kaschmir getötet worden waren. Die islamistische Terrorgruppe Jaish-e-Mohammed hatte die Tat für sich reklamiert. Indien wirft Pakistan vor, nicht ausreichend gegen die Terroristen auf ihrem Territorium vorzugehen.

Vergangenen Dienstag flog die indische Luftwaffe dann zum ersten Mal seit 1971 einen Angriff auf pakistanisches Gebiet. Pakistan schoss nach eigenen Angaben am Mittwoch zwei indische Kampfflugzeuge ab. Ein indischer Pilot, der gefangen genommenen worden war, wurde am Freitag den indischen Behörden übergeben. Beide Länder führten bereits zwei Kriege um das Himalaya-Tal. (red, APA, dpa, 2.3.2019)